Gemeinsamen Weg finden, Herausforderungen meistern

Inklusion in der Jugendfeuerwehr

Kreuztal (NW)/Bremen/Neubukow (MV) – In der Nachwuchsabteilung ihrer jeweiligen Feuerwehr haben Adelisa, Piet und Johanna nicht nur ein Hobby unter vielen gefunden. Sie sind voll akzeptiert und wichtiger Bestandteil ihrer Gruppe. Was hier keinerlei Rolle spielt, so sagen sie: ihr Rollstuhl, das Williams-Beuren-Syndrom sowie eine starke Sehbehinderung.

Inklusion wird in vielen Jugendfeuerwehren bundesweit bereits vorgelebt. Ob im Rollstuhl, mit genetischer Besonderheit oder beinahe blind: Bei der JF ist Platz für jede und jeden. Fotos: JF Kreuztal, JF Bremen, JF Neubukow

Die drei JF-Mitglieder Adelisa, Piet sowie Johanna berichten in den geführten Interviews für die Heftstrecke über 5 Seiten begeistert von einem der „besten Hobbys überhaupt“. Sie fühlen sich gut aufgehoben in ihren jeweiligen Gruppen, werden so akzeptiert, wie sie sind. Wie es bei der Jugendfeuerwehr heißt: Unsere Welt ist bunt. So können die drei – stellvertretend für andere Kinder und Jugendliche mit Handicap bei der JF – einfach Piet, Johanna und Adelisa sein. Sie nehmen an allem teil, was möglich ist. Und möglich ist so viel. Ihre drei Jugendfeuerwehrwarte Ann-Christin Meier (JF Kreuztal, NW), Maik Kretschmann (JF Neubukow, MV) sowie Halit Tayanç (JF Bremen-Neustadt) bestätigen dies uneingeschränkt. Anderen JF-Teams, die vor derselben Entscheidung stehen, interessierte Jugendliche mit Handicap aufzunehmen, sagen sie übereinstimmend: „Traut es Euch zu, es geht! Einfach ausprobieren, dann wird es schon.“ Positive Nebeneffekte: Vielfalt stärkt die Gemeinschaft, die JFler lernen Rücksichtnahme, Hilfsbereitschaft und Wertschätzung. Berührungsängste können so abgebaut werden.

Anzeige

Eventuell muss der Betreuungsschlüssel angepasst werden. Und natürlich wird es Herausforderungen geben. Diese müssen gemeinsam mit den Jugendlichen und eventuell den Eltern angegangen werden. Barrierefreiheit im Feuerwehrhaus beispielsweise ist ein großer Punkt. Der Transport zu einem Ausflug, wenn der Rollstuhl mitmuss, ein anderer. Ist ein Mitglied annähernd oder sogar vollständig blind, sollte die gesamte Gruppe umsichtig auf Stolperfallen wie Treppen, im Weg stehende Hindernisse oder nicht gänzlich hochgeschobene Rolltore achten. Und das Mitglied aktiv unterstützen, am Arm nehmen beispielsweise. Liegt eine kognitive Beeinträchtigung vor, ist es vielleicht nötig, dass Zusammenhänge mehrere Male erklärt werden müssen und dass es insgesamt länger dauert. Aber, wie überall in der Jugendarbeit: Es müssen alle abgeholt und mitgenommen werden.

Und die wohl wichtigste Sache: immer offen miteinander sein. Ist etwas einfach nicht möglich, dann klar kommunizieren. Bis es aber so weit ist, stets gemeinsam nach Lösungen zu suchen.

Mehr zu Johanna, Piet und Adelisa erfahrt Ihr in „Mittendrin statt nur dabei“ auf 5 Seiten im Feuerwehr-Magazin 5/2024. Das Heft ist im Zeitschriftenhandel erhältlich oder versandkostenfrei zu bestellen im Feuerwehr-Magazin-Shop.

Feuerwehr-Magazin 5/2024

So geht es mit Magirus weiter +++ Absturz im Innenangriff +++ Aufstieg und Fall der Firma Bachert +++ MLF von WISS +++ BF Magdeburg +++ Inklusion bei der JF

5,50 €
6,50 €
Lieferzeit: 2-3 Werktage
AGB

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert