Zagreb (Kroatien) – Am 29. Dezember 2020 ereignete sich ein Erdbeben der Stärke 6,4 auf der Richterskala. Das Epizentrum lag bei Petrinja in Kroatien. Dabei kamen mindestens 7 Menschen ums Leben und es entstanden beträchtliche Schäden. In der Folge kam es immer wieder zu heftigen Nachbeben – zuletzt am Montagmorgen. In Baden-Württemberg rief der ehemalige Vizepräsident des Landesfeuerwehrverband Gerhard Lai landesweit die Feuerwehren zu Sachspenden auf. Aus verschiedenen Teilen des Landes organisierten Feuerwehren schnelle Hilfe.
Bereits am 30. Dezember 2020 beschloss der Kreisfeuerwehrverband Breisgau-Hochschwarzwald (Baden-Württemberg), der eine enge Freundschaft mit dem kroatischen Feuerwehrverband pflegt, eine Hilfsaktion zu starten. Dazu rief Lai landesweit die Feuerwehren zu Sachspenden auf. Und sein Ruf wurde gehört. Eine große Welle der Hilfsbereitschaft machte sich breit. Der benachbarte Landkreis Emmendingen berief sogar den Führungsstab der Feuerwehr ein, um die Spendenaktion zu organisieren.
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In der Feuerwache Emmendingen wurde eine Drive-In-Spendenannahme organisiert. In dieser konnten 72 PKW abgefertigt werden. “Allein in Emmendingen kamen 108 Paletten mit Gütern zusammen und die Ehrenamtlichen leisteten dort rund 400 Arbeitsstunden”, sagt Michael Hilbert, der Pressesprecher des Kreisfeuerwehrverband Emmendingen. Und auch in anderen Wehren trugen die Kameradinnen und Kameraden Lebensmittel, Kleidung, Hygieneartikel, Feuerwehrausrüstung und vieles mehr zusammen.
Am 1. Januar 2021 sollte das Material im Feuerwehr-Gerätehaus Bad Krozingen angeliefert werden. “Wir sind ursprünglich von zwei Lkw-Ladungen ausgegangen” berichtet der Kommandant Florian Eckert. Doch es sollte weitaus mehr werden.
“Als wir mit dem Mannschaftstransportwagen und unserem Material in Bad Krozingen ankamen, gab es bereits eine lange Schlange von wartenden Feuerwehrfahrzeugen“ berichtet Bernhard Seitz von der Feuerwehr Staufen. Sie kamen aus dem ganzen Land. Vom Bodensee, über die Schwäbische Alb, bis aus Pforzheim und Heilbronn. Und es wurden sogar ganze Löschfahrzeuge samt Beladung gebracht. So auch ein Tanklöschfahrzeug (TLF) auf Mercedes von der Feuerwehr Keltern (Enzkreis BW).
Im Feuerwehrhaus wurde fleißig sortiert, verpackt und verladen. Personell kam Unterstützung von der Feuerwehr Schallstadt. Um 19 Uhr wurden weitere Kräfte von der benachbarten Feuerwehr Staufen angefordert, um die seit dem Vortag arbeitenden Helfer abzulösen. Um 23.30 Uhr war es dann endlich soweit. 14 LKW mit rund 120 Tonnen Hilfsgütern machten sich auf die Fahrt ins rund 1.000 Kilometer entfernte Sisak in Kroatien. Gesteuert wurden die Fahrzeuge, die von Feuerwehren und Unternehmen zur Verfügung gestellt wurden, ausschließlich von Freiwilligen.
“Hier stehen jetzt noch rund 60 Tonnen Material, die wir mit der ersten Fuhre nicht mit nehmen konnten” ergänzt Lai. Daher soll in den kommenden Tagen ein weiterer Transport stattfinden. “Doch dazu benötigen wir dringend finanzielle Hilfe, um die Kosten zu decken.” Sollten die Spenden die benötigten Kosten übersteigen, wird der Restbetrag direkt nach Kroatien überwiesen.
Wer möchte, kann mit einer Geldspende helfen. Dazu hat der Kreisfeuerwehrverband Breisgau-Hochschwarzwald ein Spendenkonto eingerichtet: IBAN DE59 6805 2328 0001 1639 55, BIC SOLADES1STF.
Auch in Aichtal (Kreis Esslingen) nahm die Hilfe schnell große Züge an. Eine Familie aus Aichtal war Mit-Initiator der Spendenaktion. Die Hilfsbereitschaft war so groß, dass Aichtals Bürgermeister Sebastian Kurz Kontakt zur Feuerwehr, den Maltesern und dem DRK aufgenommen hat. Schnell hatte sich hier ein Netzwerk der Hilfsorganisationen aus dem Landkreis Esslingen
gebildet. Das Feuerwehrhaus in Aichtal wurde zur Logistikzentrale umfunktioniert. Rund zehn freiwillige Feuerwehrleute aus Aichtal unterstützten die Annahme der Spenden und die Beladung der Lkw.
Feuerwehrtechnische Spenden kamen aus Frickenhausen, Kohlberg, Aichtal, Filderstadt und Notzingen. Aber auch Privatleute und Firmen aus dem ganzen Landkreis und darüber hinaus halfen. So hat zum Beispiel die Fluggesellschaft Delta Airlines (die am Flughafen Stuttgart operiert) 700 Kulturbeutel mit Hygieneartikel gespendet, die eigentlich für Business Class-Gäste vorgesehen sind.
Am Freitagabend startete der Konvoi aus dem Aichtal gegen 20.45 Uhr. Am Autobahn-Rasthof Gruibingen fusionierte sich der Konvoi aus Aichtal dann mit den anderen Fahrzeugen der Feuerwehren aus Baden-Württemberg. Am Montag kehrten die Helfer wieder nach Deutschland zurück.
Auch aus anderen Teilen Deutschlands sowie aus Österreich rollten inzwischen Hilfskonvois in Richtung Katastrophengebiet.
(Mit Textmaterial von Rainer Brinkmann, Carsten Zander und Sebastian Kurz.)
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