Hanstedt (NI) – Ungewöhnliche Aktion in Hanstedt (Kreis Harburg). Dort zieren Aufkleber mit der Nummer des bundesweiten Hilfetelefons für von Gewalt betroffene Frauen seit kurzem die Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr. “Als Feuerwehr liegt uns das Wohl aller unserer Mitbürgerinnen und Mitbürger am Herzen”, begründet Ortsbrandmeister Peter Lege das Engagement. Auch Samtgemeinde-Bürgermeister Olaf Muus unterstützt die Aktion.
Die Idee zu der Aktion hatte die Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises, Andrea Schrag, berichtet seevetal-aktuell.de. Anlass war die 16-Tage-Kampagne gegen Gewalt an Frauen. Als Schrag dem Bürgermeister und dem Ortsbrandmeister die Idee mit den Aufklebern vorstellte, waren beide demnach sofort angetan. Oft wird die Feuerwehr noch als reine Männerdomäne wahrgenommen. Aber das sei ein falsches Bild, betont Ortsbrandmeister Lege: “Frauen sind in der Feuerwehr längst gleichberechtigt. Und auch das wollen wir mit den Aufklebern deutlich machen.”
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Gewalt an Frauen ist viel verbreiteter, als allgemein angenommen. Statistisch wird jede vierte Frau in Deutschland in ihrem leben Opfer von körperlicher Gewalt durch ihre Partner. “Gewalt gegen Frauen hat viele Gesichter und zieht sich durch alle gesellschaftlichen Schichten”, so die Beobachtung von Andrea Schrag. Mehr als 140.000 Fälle an häuslicher Gewalt kommen pro Jahr zur Anzeige. Die Dunkelziffer liegt deutlich höher. Durch den coronabedingten Lockdown wird allgemein mit einem Anstieg der Zahlen gerechnet.
„Es wäre super, wenn weitere Wehren diesem Beispiel folgten. Ich danke der Feuerwehr Hanstedt und vor allem Herrn Muus als obersten Dienstherrn der Feuerwehr für ihren Mut, so klar öffentlich Stellung zu beziehen”, wird Andrea Schrag auf seevetal-aktuell.de zitiert.