Schiffdorf (NI) – Normalerweise fährt die Feuerwehr bei einem Brand zum Einsatzort – in Schiffdorf (Landkreis Cuxhaven) war es am Montagnachmittag anders herum. Der Mitarbeiter eines Entsorgungsbetriebs fuhr mit seinem brennenden Müllwagen bei der Feuerwehr vor. Zumindest dachte der Mann das. Doch es handelte sich um die Feuerwehrtechnische Zentrale des Landkreises.
Als ein Müllwagen-Fahrer am Montag in Schiffdort ein Feuer im Laderaum bemerkte, stellte er sein Fahrzeug nicht direkt ab und er wählte auch nicht die 112. Stattdessen zog er durch zur nächsten Feuerwehr. Wie lange der Mann genau mit seiner brennenden Ladung unterwegs war, kann Feuerwehr-Gemeindepressesprecher Sönke Eriksen nicht genau beantworten. Er sei aber schon in Schiffdorf gewesen, als er das Feuer bemerkte. Aufgrund der geringen Größe des Dorfes könne es sich also nur um Minuten gehandelt haben. Eriksen ist sich zudem sicher, dass die Aktion des Fahrers gut gemeint war – auch wenn sie keine Hilfe war.
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Was der Fahrer nämlich für ein Feuerwehrhaus hielt, war die Feuerwehrtechnischen Zentrale (FTZ). Dies ist eine Art Service-Center für die Feuerwehren im Landkreis. Dort werden beispielsweise Schläuche gewaschen oder Atemschutzflaschen gewartet. Klassische Löschfahrzeuge sind in einer FTZ nicht zwangsläufig vor Ort.
Zufälligerweise befanden sich zu dem Zeitpunkt Feuerwehrleute in der FTZ. Sie führten erste Löschmaßnahmen durch. „Das war ziemlich tricky“, erklärt Eriksen, weshalb gegen 15.16 Uhr schließlich die Ortsfeuerwehr Schiffdorf dazu gerufen wurde. Mit drei Einsatzfahrzeugen konnten die Helfer an. Das Feuer war schnell gelöscht. „Sperrmüll ist einfacher zu löschen als Bio- oder Restmüll“, erklärt Eriksen, der auch vor Ort war. Abschließend kontrollierten Feuerwehrleute den Lkw und den Sperrmüll mit Hilfe einer Wärmebildkamera. Ein großer Schaden entstand nicht. Laut Eriksen führte der Mann seine Tour danach fort. Warum das Feuer ausbracht, ist unklar.