Siegen (NW) – Die Feuerwehr Siegen (Kreis Wittgenstein) hat einen mit Wasserstoff betriebenen Kommandowagen (KdoW) in Dienst gestellt. Gemeinsam mit einer Siegener Fachfirma hat die Feuerwehr die Sonderausstattung zum Einsatzfahrzeug entwickelt. Insgesamt 10 Monate hat die Umrüstung gedauert.
Bei dem KdoW handelt es sich um einen Hyundai NEXO. In dem Brennstoffzellen-Fahrzeug ist ein Lithium-Ionen-Akku mit autarker Außeneinspeisung verbaut. “Der neue Wasserstoff-Pkw als Leitfahrzeug unserer hauptamtlichen Feuerwehr ist ein weiterer Meilenstein auf dem Weg, unsere kommunale Fuhrparkflotte schnellstmöglich emissionsfrei zu machen”, erklärt Bürgermeister Steffen Mues.
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“Es war alles andere als einfach, den Anschluss der vorgeschriebenen feuerwehrspezifischen Sonderausstattung an beziehungsweise in das Fahrzeug zu bringen”, ergänzt Matthias Ebertz, Leiter der Siegener Feuerwehr. Die Sonderausstattung hat die Feuerwehr mit einer Siegener Fachfirma entwickelt und in 10 Monaten auf der Basis des Serienmodells technisch umgesetzt.
Die Positionen für die Steuerung der Sondersignalanlage und der digitalen Funkanlage hat die Firma dabei so festgelegt, dass die Ergonomie des Fahrers nicht beeinträchtigt ist und die eingebauten Airbag-Systeme störungsfrei auslösen können. Der KdoW besitzt einen autarken zweiten Stromkreis, der aus Schnittstellen, Außeneinspeisung und Akkus besteht. Er verfügt außerdem über eine Warnbeklebung, eine Sondersignalanlage, zwei digitale Handfunkgeräte, ein fest eingebautes Sprechfunkgerät mit Freisprecheinrichtung sowie einem Modul zur Ausleuchtung von Einsatzstellen nach vorne und zur Seite.
Das Land Nordrhein-Westfalen hat die Anschaffung der insgesamt fünf städtischen Brennstoffzellen-Fahrzeuge – davon zwei für den städtischen Entsorgungsbetrieb ESi – bislang mit fast 223.000 Euro gefördert. Im Juni 2019 hat die Stadt Siegen im Rahmen des “Aktionsplan Elektromobilität” die erste Wasserstofftankstelle Südwestfalens im Industriegebiet Leimbachtal eröffnet. “Mit dieser Infrastruktur wurde der Grundstein für die Einführung von Brennstoffzellenfahrzeugen und Nutzung von Wasserstofftechnologien in der Region gelegt”, erklärt Thomas Runge, Leiter der Wirtschaftsförderung. “Nun geht es darum, Wasserstoff in die breite Anwendung zu bringen.”