München – Bei einem Unfall oder medizinischen Notfall sofort qualifizierte Hilfe durch Ersthelfer zu erhalten scheint in Deutschland keineswegs sicher zu sein. Einer Online-Umfrage zufolge wären nur 52 Prozent der Menschen überhaupt zu Erster Hilfe bereit. Aber auch die Kenntnisse der Befragten zu dem Thema ließen zu wünschen übrig.
Die Umfrage hatte „ADAC Gelbhilft“, eine Fortbildungseinrichtung im Bereich Erste Hilfe sowie die Bundesarbeitsgemeinschaft für Erste Hilfe (BAGEH) erarbeitet. Zu ihr gehören der Arbeiter-Samariter-Bund, die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft, das Deutsche Rote Kreuz, die Johanniter sowie die Malteser. Rund 3.600 Personen aus allen deutschen Bundesländern waren befragt worden.
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Rund ein Viertel der Befragten gab an, nicht in der Lage zu sein, Erste Hilfe zu leisten. Ein weiteres Viertel war sich nicht sicher. Die Unsicherheit hat Gründe: Bei rund der Hälfte der Befragten lag der letzte Erste-Hilfe-Kurs zehn oder mehr Jahre zurück. Nur etwa jeder zehnte Teilnehmer wusste, wann die Stabile Seitenlage anzuwenden ist. Ebenso wenige kannten das genaue Verhältnis zwischen Druckmassage und Atemspende bei einer Reanimation.
Immerhin waren 86 Prozent bereit zumindest per Notruf Hilfe anzufordern. Allerdings nur 66 Prozent kannten dabei die Notrufnummer 112. Wohl fühlten sich mit den mangelnden Erste-Hilfe-Kenntnissen die wenigsten: 68 Prozent hätten sich spontan für eine gesetzliche Auffrischungspflicht ausgesprochen. 65 Prozent hätten Interesse an einer dafür geeigneten Lern-App auf dem Smartphone, hieß es in einer Mitteilung.