Berlin – “Politische Forderungen im laufenden Einsatz sind pietätlos”, sagt Karl-Heinz Banse, Präsident des Deutschen Feuerwehrverbandes (DFV). “Gerade haben wir die Nachricht vom Tode einer jungen Feuerwehrkameradin in Rheinland-Pfalz erhalten. Vier weitere Feuerwehrangehörige sind in Nordrhein-Westfalen im Einsatz gestorben. Jetzt ist nicht die Zeit für Schnellschüsse. Wir sind in einigen Regionen immer noch in der Phase der Nothilfe; es geht akut um die Bewältigung der Lage vor Ort!“ In den letzten Tagen hatten Politiker unterschiedlicher Couleur angemahnt, die mangelhafte Warnung der Bevölkerung vor dem Hochwasser müsse Konsequenzen haben. Auch Rücktrittsforderungen gegen Bundesinnenminister Horst Seehofer waren erhoben geworden.
„Wenn der Einsatz beendet ist, muss er umfangreich, fachlich, objektiv und ohne politische Hintergedanken analysiert werden – auch im Bereich der Warnung der Bevölkerung. Wir werden uns dann an der umfangreichen Auswertung beteiligen. Nötige Verbesserungen werden wir dann auch mit Nachdruck einfordern“, verspricht der DFV-Präsident.
Aus ganz Deutschland sind immer noch Kräfte vor Ort, auf der Rückkehr vom Einsatz oder in Bereitschaft. „Es ist wichtig, dass über die gesamte Dauer der Lage eine geregelte Ablösung von Feuerwehrkräften möglich ist – das ist nur mit dem flächendeckenden System möglich, in dem es in fast jedem Ort eine Freiwillige Feuerwehr gibt“, so der DFV-Präsident. Er bedankt sich bei allen Menschen, die den Einsatz der Feuerwehrangehörigen ermöglichen: „Mein Dank natürlich vor allem den Feuerwehrleuten, aber auch deren Familienangehörigen und Arbeitgebern!“