Leverkusen (NW) – Nach der schweren Explosion im Chempark in Leverkusen geht die Firmenleitung von Currenta von sieben Todesopfern aus – nur zwei von ihnen wurden bislang gefunden.
Am Mittwoch bestätigte Currenta zwei Todesopfer und fünf Vermisste. “Wir haben keine Hoffnung diese noch lebend zu finden”, sagte Currenta-Geschäftsführer Frank Hyldmar während einer Pressekonferenz am Nachmittag. 31 Mitarbeiter erlitten Verletzungen, einer von ihnen gilt als schwer verletzt.
Anzeige
Stephan Hummel, Leiter der Werkfeuerwehr, sagte, dass der Einsatzschwerpunkt nun auf der Suche der Vermissten läge. “Dazu setzen wir auch hochauflösende Drohnen ein.” Auch die Sicherung der bei der Explosion beschädigten Anlagen habe eine hohe Priorität.
“Das war ein Einsatz, der auch gestandenen Berufsfeuerwehrleuten die Schuhe auszieht”, merkte der Leiter der Berufsfeuerwehr Leverkusen Hermann Greven an. “Dieser Einsatz wird nicht spurlos an uns vorbeigehen.”
Nach Aussagen des Landesumweltamtes gegenüber der Feuerwehr habe es schon am Dienstagabend keine messbare Belastung in der Luft gegeben. Allerdings seien Rußniederschläge festgestellt worden, die Messergebnisse hierzu lägen noch nicht vor. Vorsorglich seien in den betroffenen Stadtteilen die Spielplätze gesperrt worden. Auch Gemüse und Obst aus Gärten sollte nach wie vor nicht verzehrt werden.
Sirenen und App warnten Bevölkerung
Die Feuerwehr der Stadt Leverkusen setzte wenige Minuten nach der Explosion, die bis nach Köln zu hören war, um 9.51 Uhr eine Warnung mit der Warnstufe “Extreme Gefahr” über die NINA-Warn-App ab, auch die Sirenen in der Stadt lösten aus. Anwohner wurden aufgefordert, Fenster und Türen geschlossen zu halten.
Nach der Explosion geriet ein Tank mit chlorierten Lösungsmitteln in Brand. “Die Löscharbeiten mussten warten, bis eine Stromleitung vom Netz getrennt war”, teilte die Stadt Leverkusen mit. Kräfte der Werkfeuerwehr, der Feuerwehr Leverkusen und der BF Köln hatten den Brand gegen 13 Uhr gelöscht. Gebrannt haben flüssige Lösungsmittel, teilte das Unternehmen mit.
Rettungskräfte der Werkfeuerwehr Chempark hatten zunächst einen vermissten Mitarbeiter nur noch tot bergen können. “Wir sind tief betroffen über diesen tragischen Unfall und den Tod eines Mitarbeiters. Unser besonderes Mitgefühl gilt vor allem den Angehörigen, aber auch den Kollegen, die mit ihm zusammengearbeitet haben”, erklärte der Chempark-Leiter Lars Friedrich am Dienstag.
Die Polizei hatte wegen des Großeinsatzes zeitweilig das Autobahnkreuz Leverkusen-West gesperrt. Die Rauchwolke zog nach Angaben des BBK in Richtung Burscheid und Leichlingen und Wermelskirchen. Zur Verstärkung wurde auch die ATF (Analytische Task Force) der BF Dortmund angefordert.
Laut Medienberichten schon zwei Todesfälle.