Hamburg – Sonntagabend, 9. Januar 2022 in der Hansestadt. Gleich mehrere Anrufer melden der Rettungsleitstelle der Feuerwehr Hamburg über die Notrufnummer 112 starken Feuerschein in einem Einfamilienhaus im Egilskamp in Rahlstedt (Bezirk Wandsbek). Sie vermuten, dass sich die Bewohner noch in dem Gebäude befinden. Der Disponent alarmiert daher mit dem Stichwort „Feuer mit Menschenleben in Gefahr“ die Hamburger Löschgruppe der Feuer- und Rettungswache Sasel, die Freiwilligen Feuerwehren Meiendorf und Berne, einen B-Dienst, einen Rettungswagen sowie ein Notarzt-Einsatzfahrzeug.
Bei Ankunft der Einsatzkräfte brennt ein eingeschossiges Einfamilienhaus in voller Ausdehnung. Aus dem Dach schlagen an mehreren Stellen Flammen in den Nachthimmel. Anwohner teilen dem Einsatzleiter mit, dass in dem Gebäude ein Ehepaar lebt. Ob sich dieses noch im Haus befindet, können die Nachbarn jedoch nicht sagen. Die Einsatzkräfte leiten umgehend eine massive Brandbekämpfung mit drei C-Rohren ein, können allerdings aufgrund der starken Wärmestrahlung und der Einsturzgefahr des Hauses nur von außen löschen.
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Zur Absprache von weiteren Maßnahmen fordert der Einsatzleiter einen Fachberater des Technischen Hilfswerks an. Dieser bestätigt das Betretungsverbot. Das Feuer kann durch den massiven Einsatz von vier C- und zwei B-Rohren auf das Objekt begrenzt und eingedämmt werden. Gegen 23 Uhr meldet der Einsatzleiter „Feuer unter Kontrolle“. Ein Elektronotdienst schaltet das Gebäude stromlos. Nach Abschluss der umfangreichen Nachlöscharbeiten wird für den Rest der Nacht eine Brandwache gestellt.
Am darauffolgenden Tag unterstützt die Feuerwehr Hamburg das Landeskriminalamt Hamburg bei der Brandursachenermittlung und der Suche nach den beiden Bewohnern. Zusätzlich wird ein Raupenbagger mit Schuttgreifer des Technischen Hilfswerks Ortsverband Wandsbek hinzugezogen. Dieser soll die Trümmer auseinanderziehen und die einsturgefährdeten Gebäudeteile beseitigen. Die Feuerwehr Hamburg war in Spitzenzeiten mit bis zu 50 Einsatzkräften zeitgleich im Einsatz.
UPDATE vom 11. Januar: Im Rahmen der Brandursachenermittlung kommen am Tag nach dem Brand auch Leichensuchhunde der Polizei Schleswig-Holstein zum Einsatz. Sie können eine der beiden vermissten Personen orten. Sie wird geborgen. Aufgrund der einbrechenden Dunkelheit und der begrenzten Einsatzzeit der Hunde werden die Sucharbeiten eingestellt. Am darauffolgenden Tag kann bei der weiteren Absuche der Brandruine auch die zweite Person gefunden und geborgen werden. Die Ermittlungsarbeiten zur Identifizierung der beiden Toten sowie zur Feststellung der Brandursache dauern an.