Neustadt an der Weinstraße (RP) – Insgesamt zählt die Freiwillige Feuerwehr Neustadt an der Weinstraße eine Hauptfeuerwache, drei Löschzüge (LZ) und fünf Löschgruppen (LG) – jeweils mit eigenem Standort. Für das Hambacher Schloss im Einsatzgebiet des LZ Süd geht die Feuerwehr wie folgt vor.
Grundsätzlich rückt zu Einsätzen im oder am Hambacher Schloss zunächst der Löschzug Süd (ELW 1, TLF 16/25, TSF, RW 1, MTF und Krad) aus. Die Fahrt auf den Berg dauert zirka 10 Minuten. „Bei Bedarf werden weitere benötigte Fahrzeuge, zum Beispiel aus der Hauptfeuerwache, nachgefordert“, erklärt Pressesprecher Bernd Kaiser. Nach dem Neubau des Entreegebäudes (Eingangsgebäude) 2014 wurde das Hambacher Schloss in drei Objekte mit je einer eigenen Brandmeldeanlage (BMA) aufgeteilt: Schloss, Restaurant und Entreegebäude.
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Im Fall einer BMA-Alarmierung kann die Feuerwehr bei der Einfahrt zum Schlosshof auf einem Anzeigendisplay an der Mauer ablesen, welche Anlage ausgelöst hat. Weitere Informationen und Laufkarten findet der Einsatzleiter am jeweiligen Feuerwehr-Informationszentrum (FIZ).
„Als Wasserversorgung steht uns ein Löschwasserbehälter mit 75 Kubikmeter bei der Zufahrt zum Restaurantgebäude zur Verfügung“, berichtet Kaiser. Außerdem gibt es zwei Unterflurhydranten mit jeweils 100 Millimeter Durchmesser. Einer befindet sich auf dem Vor-platz des Schlosses am Haupteingang und der andere an der Südwestseite des Restaurants. Die Zufahrt vom Parkplatz direkt zum Schloss ist mit Pollern gesichert. Diese können die Feuerwehrleute mit einem Schlüssel öffnen.
„Bisher hatten wir an diesem Objekt nur Eins-ätze mit ausgelöster BMA“, zeigt sich Kaiser erleichtert. „Da es aber auch mal ein anderes Szenario sein kann, haben wir am Schloss 2020 eine große Einsatzübung durchgeführt.“ Angenommen war ein Flächenbrand außerhalb des Schlosses, der auf den Wald überzugreifen drohte. Insgesamt 65 Feuerwehrleute waren mit 14 Einsatzfahrzeugen an dieser Übung beteiligt. Hinzu kamen zwei landwirtschaftliche Lohnunternehmen: das eine mit einem Lkw samt Silo-Auflieger und 28.000 Liter Wasser sowie das andere mit Treckern und Vakuumfässern mit insgesamt 40.000 Liter.
Auf einem großen Monitor am ELW 2 der Hauptfeuerwache konnte die Führung via Google Maps die Umgebung der Höhenburg übersehen und Pumpen sowie Fahrzeuge ein-zeichnen. Vom Parkplatz, wo die Wasserübergabestation eingerichtet war, bis nach oben mussten nur wenige hundert Meter lange Schlauchleitungen verlegt werden. Aber durch den Höhenunterschied waren mehrere Verstärker-pumpen nötig. „Aus dieser Übung konnten wir viele neue Erkenntnisse ziehen“, resümiert Kaiser.
Die gesamte Reportage über die FF Neustadt könnt Ihr im Feuerwehr-Magazin 6/2022 lesen. 👇👇