„Training, Technik und Erfahrung“

Hamburger Berufsfeuerwehrmann ist „Toughest Firefighter Alive”

Mönchengladbach (NW) Der Wettkampf-Titel „härtester lebender Feuerwehrmann“ wurde diesen Sommer in Deutschland ausgetragen. Gewinner Jens Lüdeke aus Bremke (NI, Kreis Göttingen) erklärt, worauf es ankommt.

Im Juni fand in Mönchengladbach der Wettkampf um den Titel „Toughest Firefighter Alive“ (TFA) statt. Auf Deutsch bedeutet das so viel wie „härtester lebender Feuerwehrmann“. Der Name ist Programm. Bei dem in dem Vereinigten Staaten entwickeltem Wettkampf müssen die Teilnehmer sich in Disziplinen beweisen, die den Anforderungen an einen Löscheinsatz nachempfunden sind.

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So werden unter angeschlossenem Atemschutz zwei B-Schläuche ausgezogen und wieder einfach aufgerollt. An der nächsten Station muss an einer Keiser Force Machine ein Gewicht mit einem Hammer bis zu einer Markierung geschlagen werden und ein 80 Kilogramm schwerer Dummy über eine Strecke von 70 Metern gezogen oder getragen werden. Nach dieser Station wird das PA-Gerät abgelegt. Nun geht es mit einem 20 Kilogramm Kanister hin und zurück durch eine fünf Meter lange Betonröhre. Die dritte Station beginnt mit dem Anleitern von zwei Steckleiterteilen. Im Anschluss werden zwei 15 Kilogramm schwere Kanister ins 2. Obergeschoss getragen. Oben angekommen, zieht der Teilnehmer zwei eingerollte B-Schläuche zu sich hinauf und trägt dann die beiden Kanister wieder hinunter. Unten wird ein Mundstück auf ein Strahlrohr geschraubt. Die vierte und letzte Station führt den Teilnehmer hoch hinaus: Er läuft 15 Etagen im Treppenhaus des Mönchengladbacher Elisabeth Krankenhauses hinauf.

An Station 2 sprintet Lüdeke zur nächsten Aufgabe. Er trägt wie die meisten Teilnehmer personalisierte PSA, die nur bei den Wettkämpfen zum Einsatz kommt. (Bild: Marwedel)

In diesem Jahr traten etwa 200 Teilnehmer aus ganz Europa gegeneinander an, um die Europameisterschaft für sich zu entscheiden. Alle Teilnehmer sind Mitglied einer Feuerwehr, volljährig und müssen eine gültige G26.3 und Atemschutzausbildung nachweisen können.

Den ersten Platz belegte Jens Lüdeke. Der Feuerwehrmann ist bei der Freiwilligen Feuerwehr Bremke aktiv und arbeitet bei der Berufsfeuerwehr Hamburg. Er verwies Nico Kleinert aus Bremerhaven und den amtierenden Weltmeister Joachim Posanz aus Göttingen auf den zweiten und dritten Platz.

Erster Platz für den Hamburger Berufsfeuerwehrmann: Jens Lüdeke darf sich nun „Toughest Firefighter Alive“ nennen. (Bild: Marwedel)

„Beim Toughest Firefighter Alive geht es um Training, Technik und Erfahrung,“ erklärt Lüdeke. Er trainiert seit 12 Jahren für den Titel – und das beinahe jeden Tag mehrmals täglich. „Die Stationen simulieren wir mit einfachen Mitteln Marke Eigenbau“, führt der Berufsfeuerwehrmann aus, der vor allem am Crossfit-Trainer trainiert. Als „Dummy“ zieht er beim Training einen Treckerreifen und Treppen für den Treppenlauf finden sich sowohl draußen in der Natur als auch in Gebäuden, deren Inhaber die Nutzung für das Training erlauben.

Die Teilnahme am TFA finanzieren sich die Teilnehmer aus Deutschland selbstständig oder mit Sponsoren. Für die Reisen zu den Wettkämpfen nehmen sie Urlaub. Das ist in anderen Ländern anders, so erhalten die Teilnehmer aus Tschechien finanzielle Förderung und haben die Möglichkeit, an organisierten Trainingscamps teilzunehmen.

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