16 Polizeibeamte verletzt

Gefahrgutunfall: Container soll geöffnet werden

Mannheim (BW) – Die knapp 200 Fässer mit dem Gefahrsoff Hydrosulfit, die am Dienstagnachmittag im Hafen von Mannheim einen Gefahrguteinsatz der Feuerwehr ausgelöst haben, stammen von der BASF. Daher sind im Rahmen des TUIS auch Kräfte der Werkfeuerwehr BASF an dem Einsatz beteiligt. In der Nacht zu Mittwoch hatte die Feuerwehr Mannheim den Container mit Wasser gekühlt und somit die chemische Reaktion im Innern weitgehend unterbunden. Doch immer noch geht von dem Inhalt eine erhebliche Gefahr aus.

Auf einem Containerverladeplatz im Hafen von Mannheim steht ein Container, aus dem giftige Dämpfe austreten. Die Feuerwehr kühlt den Seecontainer, der 200 Fässer mit Hydrosulfit enthält, von außen mit Wasser. (Bild: 7aktuell.de | Kevin Lermer)

Im Mühlauhafen war aus dem 20-Fuß-Seecontainer plötzlich Gas ausgetreten. Eine zum Teil bis zu 150 Meter hohe Rauchsäule war über der Stadt zu sehen. Wegen der austretenden Gaswolke riegelte die Polizei den Gefahrenbereich weiträumig ab. Zur Warnung der Bevölkerung vor allem in den Stadtteilen Jungbusch, Innenstadt und Neckarstadt West wurden die Sirenen ausgelöst- Anwohner erhielten die Anweisung, Fenster und Türen geschlossen zu halten. 16 Polizeibeamte klagten im Verlauf des Einsatzes über Husten und Atemwegsreizungen. Nach Angaben von Thomas Näther von der Feuerwehr und dem Katastrophenschutz Mannheim ist die Lage stabil.

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Stichwort Hydrosulfit

Hydrosulfit – eigentlich Natriumdithionit – ist ein schwefelhaltiges Natriumsalz und ein starkes Reduktionsmittel. Ein weiterer gebräuchlicher Name ist Natriumhydrosulfit. Es ist selbsterhitzungsfähig und kann in Brand geraten. Bei Berührung mit Säuren können sich giftige Gase bilden. Es wird zum Bleichen in Fleckensalzen, in der Färberei sowie zum Bleichen von Zucker, Sirup und Papier, aber auch zur Abwasserbehandlung in der Galvanik verwendet.

Im Brandfall können unter anderem Schwefeloxide entstehen. Das Produkt soll nicht mit Wasser in Berührung kommen, da sich dadurch Hitze sowie brennbares Schwefeldioxid entwickeln können. Geschlossene Behälter können hingegen mit Wasser gekühlt werden. Geeignete Löschmittel sind Sand, Kohlendioxid sowie Trockenlöschmittel.

Derzeit gehen die Experten davon aus, dass es in dem Container zur einer Selbstzersetzung des Produkts gekommen ist. Die Feuerwehr führte in der Nacht im Stadtgebiet Luftmessungen durch, konnte aber keine erhöhten Werte feststellen. Neben den Einsatzkräften sind auch THW, Polizei und Wasserschutzpolizei, Hilfsorganisationen sowie Mitarbeiter der Stadt Mannheim im Einsatz. Der Container soll jetzt geöffnet werden, um die Fässer im Innern sichern zu können.

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