Einbrecher arbeiten mit Salpetersäure

Hannover – Das Landeskriminalamt (LKA) Niedersachsen warnt vor einem hierzulande relativ neuem Vorgehen von Einbrechern. Mehrfach sei es in Deutschland bereits zu Einbrüchen und Einbruchsversuchen mit Hilfe von Salpetersäure gekommen. Durch die ätzende Substanz ergeben sich Risiken für unwissende Bürger. Aber auch die Feuerwehr sollte die Gefahren kennen – Gefahrguteinsätze sind möglich.

So kam es beispielsweise vor wenigen Tagen im Hamburger Stadtteil Winterhude zu einem Einbruchsversuch mit Salpetersäure. Der Umweltdienst der Feuerwehr Hamburg musste anrücken. Eine Mieterin hatte zuvor vergeblich versucht ihre Wohnungstür zu öffnen und stellte fest, dass das Türschloss Beschädigungen aufwies. Seit Dezember sei es in einigen deutschen Großstädten zu einer Häufung derartiger Einbruchsversuche gekommen, so das LKA in Hannover. 

Die Täter nutzen dabei die Wirkungsweise der Säure. Eingebracht in Profilzylinder von Türschlössern zersetzt die ätzende Substanz die Struktur des Metalls. Damit soll das Aufbrechen der Türen erleichtert werden. Berühren später nichts ahnende Menschen den mit der Säure kontaminierten Bereich oder atmen deren Dämpfe ein, kann es zu Verletzungen kommen. Es drohen Verätzungen der Haut, Atemwege und Schleimhäute. Bei der Zersetzung von Metall kann Stickstoffdioxid entstehen. 

Laut LKA sollten Menschen auf auffällige Verfärbungen an Wohnungs- oder Haustüren, ganz besonders im Türschlossbereich, achten. Besteht der Verdacht eines Einbruchs- oder Einbruchsversuchs gilt: Jeglichen Kontakt mit der Flüssigkeit vermeiden. Abstand halten, um mögliche Dämpfe nicht einzuatmen. Bei Atemwegs- oder Augenreizungen, Husten oder tränenden Augen sich sofort entfernen. 

Schon beim Notruf sollte auf den Verdacht eines möglichen Salpetersäure-Einsatzes hingewiesen werden. “Die Polizei wird die Feuerwehr und den Rettungsdienst alarmieren” , so das LKA.