Berlin/Regensburg – Heute, am 7. Februar 2023, feiert die Wasserwacht ihren 140. Geburtstag. Als das Donau-Hochwasser in Regensburg am 7. Februar 1883 zu einer historischen Katastrophe führte, waren Helfer des Roten Kreuzes erstmalig in die Hochwasserrettung eingebunden. Dies stellte die Geburtsstunde der Wasserwacht in Deutschland dar. „Schnell wurde damals klar, dass es institutionelle Strukturen dieser Art in Deutschland braucht – die Wasserwacht ist somit eine der größten Lehren aus dem Donauhochwasser“, sagt Thomas Huber, der Landesvorsitzende der Wasserwacht in Bayern.
Im Laufe der Jahre gründeten sich überall in Deutschland an den Küsten und an den Binnengewässern sogenannte Sanitäts- und Wasserwehrkolonnen. 1891 wurden ebenfalls in Mariaort bei Regensburg Sanitätsschiffe zur Absicherung der Donau bereitgestellt. Wenige Jahre später gründeten sich an den Seen in den Voralpen (Staffelsee, Ammersee, Chiemsee und dem Bodensee) die ersten Wasserrettungsstationen. Die Geschichte zeigt, was bis heute gelebt wird: „Aus jeder Katastrophe müssen die richtigen Schlüsse gezogen werden, um sich für die Zukunft besser aufzustellen“, so Huber. „Stillstand ist im Katastrophen- und Bevölkerungsschutz keine Option.“
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In Berlin ging 1908 am Wannsee der erste Wehrschauturm in Dienst, der damalige Kaiser-Wilhelm-Turm (er heißt inzwischen Grunewaldturm). Mit Unterstützung des preußischen Ministeriums der geistlichen-, Unterrichts- und Medizinalangelegenheiten wurde am 17. Februar 1906 die „Zentralstelle für das Rettungswesen an Binnen- und Küstengewässern“ gegründet. Im gleichen Jahr fanden auch die ersten Tagung des Deutschen Roten Kreuzes sowie der erste internationale Kongress des Roten Kreuzes für das Rettungswesen in Frankfurt am Main statt. Auf diesen beiden Veranstaltungen wurde der Wasserrettungsdienst als „möglichst überall durchzuführende, echte Rot-Kreuz-Aufgabe“ bezeichnet.
Seit 1923 ist ein Rettungsring das Zeichen für die Wasserrettung im Deutschen Roten Kreuz. Als wichtigstes Ziel bezeichnet die Organisation, zu verhindern, dass Menschen ertrinken. Dafür engagieren sich rund 75.000 Ehrenamtliche in ihrer Freizeit. Sie bringen beispielsweise Menschen das Schwimmen bei, sichern Badestellen und Veranstaltungen am oder im Wasser ab, kennzeichnen Badezonen oder unterstützen im Katastrophenschutz.
Seit September 2006 ist die Wasserwacht assoziiertes Mitglied der internationalen Wasserrettungsorganisation, der International Life Saving Federation. Sitz der Wasserwacht ist Berlin. Dort befindet sich auch die Geschäftsstelle. Weitere Informationen: www.drk.de/wasserwacht