Ausschreibung in Niedersachsen läuft

Löschflugzeug im Kreis Harz bald einsatzbereit

Halberstadt (ST)/Hannover – Der Landkreis Harz beauftragt einen polnischen Betreiber vertraglich damit, ein Löschflugzeug zwischen April und September am Verkehrslandeplatz Ballenstedt/Quedlinburg zu stationieren. Damit sollen im nahen Harz, insbesondere in schwer zugänglichen Gebieten, Flächen- und Waldbrände schon frühzeitig aus der Luft bekämpft werden können. Auch in Niedersachsen wird der Plan zum Betrieb von zwei Löschflugzeugen weiter vorangetrieben.

Mieleckie Zakłady Lotnicze (MZL) heißt die Firma, die eine Maschine vom Typ Dromader PZL M18 B Ende März an den kleinen Flugplatz überstellen und einsatzbereit halten wird. Eine zweite Maschine ist als Redundanz in Polen abrufbar.

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Das einmotorige Kleinflugzeug gilt als sehr wendig und wird vielfach bei der Waldbrandbekämpfung eingesetzt. Anders als beispielsweise die weitläufig bekannten Canadair-Löschflugzeuge muss die Dromader landen, um ihre rund 2.200 Liter Löschwasser aufzunehmen. Die Betankung wird laut Landkreis allerdings sehr flott gehen und durch örtliche Feuerwehren nach entsprechender Einweisung sichergestellt. Binnen 60 Sekunden, so der Plan, wird die gesamte Wassermenge an Bord sein. 

Um die Umlaufzeit zwischen Einsatzzeit und Betankungsort zu senken, soll das Flugzeug im Einsatzfall auch mehrere Außenlandeplätze anfliegen dürfen. Diese befinden sich bei Hasselfelde, Veckenstedt und auf dem Verkehrslandeplatz Allstedt (Kreis Mansfeld-Südharz). 

Der Vertrag für den Betrieb des Löschflugzeuges gilt zunächst für zwei Jahre. MZL hatte sich in einer Ausschreibung gegen einen tschechischen Wettbewerber durchgesetzt. Der Landkreis Harz lässt sich den Flugbetrieb pro Jahr rund 150.000 Euro Kosten. Der Beschluss des Kreistages ist eine Konsequenz aus dem Waldbrand am Brocken im vergangenen September. Damals mussten neben zahlreichen Hubschraubern von Polizei, Bundeswehr und privaten Betreibern auch zwei Löschflugzeuge aus Italien angefordert werden. Die Kosten für den Einsatz lagen bei rund 2 Millionen Euro.

Auch im angrenzenden Niedersachsen laufen die Vorbereitung für die Stationierung von zwei Löschflugzeugen. Zwei nicht-amphibische Löschflugzeuge sollen samt Bedien- und Wartungspersonal, Ausrüstung und Unterkunft für die Jahre 2023 und 2024 in einem Leasingverfahren finanziert werden. An einem entsprechenden Auftrag mit einem geschätzten Auftragsvolumen von rund 4 Millionen Euro arbeitet der Landesbetrieb Logistik-Zentrum Niedersachsen, das Angebotsverfahren endet am 27. März 2023.

Die Ausschreibung lässt bereits konkrete Rückschlüsse zu, wie die Flugzeuge möglicherweise aussehen werden, die von 10 Uhr bis Sonnenuntergang, an sieben Tagen pro Woche, binnen 30 Minuten einsatzbereit sein sollen. Dabei handelt es sich um ein- oder zweisitzige Propellermaschinen, höchstens 1200 cm lang, 1900 cm breit und 400 cm hoch. Nutzlast: 3.500 bis 4.500 Kilogramm. Dabei müssen mindestens 3.000 Liter Löschwasser mitgeführt werden können. Diese Vorgaben erfüllt das Flugzeug Air Tractor AT-802F. Dieser Flugzeugtyp wird beispielsweise in Schweden eingesetzt und gehört dort zur rescEU-Reserve. Auch die Flugzeuge aus Niedersachsen sollen im Rahmen dieser koordinierten Katastrophenhilfe europaweit zum Einsatz kommen können. 

Ein polnischer Flugzeug-Betreiber stationiert ab April ein Löschflugzeug im Landkreis Harz.

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