Eberhardsreuth (BY) – Eine kuriose Geschichte, wie sie die Feuerwehr selten bis nie schreibt, ereignete sich im bayerischen Kreis Freyung-Grafenau. Im dortigen Gemeindeteil Eberhardsreuth des Marktes Schönberg vermisste bis vor kurzem die Freiwillige Feuerwehr des 600-Einwohner-Ortes seit annähernd 80 Jahren ihre allererste Flagge. Ein nach ideellen Maßstäben unersetzliches Gut. Völlig überraschend tauchte Ende März das gute Stück aus dem Jahr 1906 in einem Waffengeschäft in Houston (Texas) auf.
Die im Jahr 1869 gegründete Feuerwehr ließ vor 117 Jahren eine Fahne anfertigen und weihen, deren Spur sich allerdings nach 1945 verliert. 6 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurde eine neue Fahne geweiht – und das Original geriet in Vergessenheit. Bis zum 23. März 2023. An diesem Tag erhielt Kommandant Dennis Marxt per Facebook eine Nachricht von Anita Jung. Die in Texas lebende Deutsche hat tatsächlich die erste geweihte Fahne der niederbayerischen FF entdeckt – 8.700 Kilometer von Eberhardsreuth entfernt, im texanischen Houston in einem Waffengeschäft.
Anzeige
Per Recherche glich sie den Namen auf der Flagge online ab und wurde auf den Facebook-Kanal der FF Eberhardsreuth aufmerksam. Sie schrieb Marxt, dass sie die Fahne in dem Kaufhaus für Waffen gefunden habe, wo diese neben anderen als Dekoration von der Decke hängt. Auf der Vorderseite sind der Heilige Florian abgebildet sowie der Name des Dorfs und die Jahreszahl 1906 eingestickt. Auf der Rückseite ist das bayerische Wappen zu sehen und das Feuerwehr-Credo „Gott zur Ehr’, dem Nächsten zur Wehr“ zu lesen.
Marxt und die gesamte Wehr waren begeistert und setzen seither alles daran, die Kostbarkeit in die Heimat zurückzuholen. Den Bürgermeister des Markts Schönberg haben sie mit ins Boot geholt, mehrere in den Vereinigten Staaten lebende Deutsche boten ihre Unterstützung an. Sogar „Entdeckerin“ Jung versuchte ihr Glück und trat mit dem Shop-Besitzer und jetzigen Fahneneigentümer in Kontakt. Ziel: Rückführung des traditionsreichen Stücks nach Niederbayern. Der Besitzer gibt allerdings bisher nicht nach, die Flagge bleibt (noch) auf der anderen Seite des Atlantiks.
„Es gibt derzeit leider nichts Neues zu berichten“, erklärt Marxt bedauernd. Er hoffe aber, dass dieses für seine Feuerwehr so wertvolle Stück Feuerwehrgeschichte den Weg zurückfinde nach Eberhardsreuth.
Es handelt sich hier um ein Stück, welches durchaus als Kulturgut von besonderem historischen Wert einzustufen ist. Es gibt hier m.E.n. klare Vorgaben wie hier vorzugehen ist.
Es ist offensichtlich, dass die Fahne als ” Kriegsbeute ” nach Amerika gebracht wurde – ich sage es wie es ist, sie wurde schlicht gestohlen.
Somit ist der Sachverhalt eigentlich klar.
Diebstahl ist auch in den USA ein Straftatbestand und wird gerichtlich verfolgt.
Ein paar Telefonate an die richtigen Stellen und der Rückgabe der Fahne sollte nichts mehr im Wege stehen. Diebstahl ist Diebstahl, egal von wem und wann er begangen wurde!
Holger aus D
Starkes Argument. Jetzt müssen wir Deutschen vorbildlich im gleichen Zug Museumsexponate fremder Kulturen zurückgeben.
Es handelt sich hier um ein Stück, welches durchaus als Kulturgut von besonderem historischen Wert einzustufen ist. Es gibt hier m.E.n. klare Vorgaben wie hier vorzugehen ist.
Es ist offensichtlich, dass die Fahne als ” Kriegsbeute ” nach Amerika gebracht wurde – ich sage es wie es ist, sie wurde schlicht gestohlen.
Somit ist der Sachverhalt eigentlich klar.
Diebstahl ist auch in den USA ein Straftatbestand und wird gerichtlich verfolgt.
Ein paar Telefonate an die richtigen Stellen und der Rückgabe der Fahne sollte nichts mehr im Wege stehen. Diebstahl ist Diebstahl, egal von wem und wann er begangen wurde!
Holger aus D
Darum könnten sich ja unsere Aussen- und Kulturministerinnen kümmern, denn in deren Zielkatalog steht ja die Rückführung von Kulturgüter.