Iserlohn (NW) – In Städten mit Berufsfeuerwehren werden die ehrenamtlichen Brandschützer mancherorts immer noch vornehmlich für Nachlöscharbeiten oder zum Aufräumen alarmiert. In Iserlohn (NW) agieren die Freiwilligen inzwischen auf Augenhöhe. Gemeinsam sorgen BF und FF für Sicherheit in der 93.000-Einwohner-Stadt. Bei unserem Besuch der Freiwilligen in Iserlohn haben wir über folgende sechs Besonderheiten gestaunt.
Die gesamte Freiwillige Feuerwehr Iserlohn hat sich auf dem Parkplatz am Seilersee zum Gruppenfoto für das Feuerwehr-Magazin aufgestellt. Aktuell gehören den vier Löschzügen über 300 Aktive an. Foto: Prochnow
1. Alle Löschgruppen der FF Iserlohn haben Zusatzaufgaben übernommen und sind in sogenannte „Modulare Gruppen“ aufgeteilt. Hervorzuheben sind hier die beiden Tankmodule „WV Tank Süd“ und „WV Tank Nord“, die für die Löschwasserversorgung in Problemgebieten zuständig sind. Vergleichbar (in ähnlicher Form) ist dieses Modell mit den Wasserförderzügen in NRW – nur eben in kleinerer Form und auf kommunaler Ebene.
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2. In Iserlohn befassten sich die Verantwortlichen bereits sehr früh mit der Brandschutzerziehung. 2000 entstand das Floriansdorf. Hier werden Kinder und Jugendliche spielerisch an mögliche Gefahren herangeführt. Kinder- und Jugendfeuerwehr finden ideale Übungs- und Ausbildungsmöglichkeiten. Damals war das Floriansdorf richtungsweisend, mittlerweile gibt es in Deutschland zwei ähnliche Einrichtungen. Es wird von der BF und der FF betrieben.
3. Die Rettungshundestaffel der FF Iserlohn war in den 1990er Jahren eine der ersten ihrer Art. Die zahlreichen Einsätze finden mittlerweile in ganz NRW statt. Auch haben die Mitglieder der Staffel im Laufe der vergangenen Jahre anderen Rettungshundestaffeln (z.B. Hamm) Starthilfe gegeben.
4. Kein Novum ist, dass Landwirte mit ihren Gülle- beziehungsweise Vakuumfässern die Feuerwehren beim Löschwassertransport unterstützen. In Iserlohn zählen diese Landwirte allerdings zu den Unterstützungsabteilungen, sollen Dienstausweise der Feuerwehr bekommen und in Zukunft auch über die Divera 24/7-App alarmiert werden. Des Weiteren soll ein schnelleres Eintreffen am Brandort ermöglicht werden.
Die First Responder in Iserlohn-Letmathe sind keine Sondereinheit, sondern werden als temporäre Gruppe bezeichnet. Der Medi-PKW der First Responder, ein älterer Passat, Baujahr 2007. Foto: Prochnow
5. Die 19-Mann starken First Responder in Letmathe haben einen festen Dienstplan, feste Einsatzzeiten und verfügen über ein eigenes Einsatzfahrzeug. Darüber hinaus werden sie über eine eigene Meldeschleife alarmiert.
6. Die BF Iserlohn verfügt über eine eigene Einsatzzentrale, der 5. Wachabteilung. Einer der Disponenten rückt bei jedem Einsatz der BF mit aus und besetzt als Fahrer den ELW 1 – ist dann Führungsassistent. Sollte diese Stelle, beispielsweise aus Krankheitsgründen, ausfallen, wird sie von einem Mitglied der FF – in diesem Falle aus der Sondereinheit Funk, besetzt. Diese Einsatzkraft ist während der kompletten Dienstschicht auf der Wache der BF dann präsent.
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