Bad Laasphe (NW) – Mehrstündige Ausflüge können Highlights für die Kinderfeuerwehr sein und lange in Erinnerung bleiben. So zum Beispiel auch die BOS-Tour von Kinderfeuerwehrwart Maik Brinkmanns „Löschbande“ Bad Laasphe-Banfe. Seid Ihr mit einer Gruppe von 6- bis 10-Jährigen unterwegs, solltet Ihr dabei unbedingt hierauf achten:
Ziele sollten nach Relevanz und Spaßfaktor, vor allem aber nach Distanz ausgewählt werden. Je weiter weg, desto früher muss die Gruppe los und umso länger dauert der Ausflug. Je länger die Strecke, umso mehr Stopps sollten eingeplant werden, beispielsweise für Snackpausen oder Toiletten-Besuche.
Ausreichende Anzahl an Betreuern mitnehmen. Je mehr Kinder, umso intensiver ist der Betreuungsaufwand. Eventuell sollten zu große Gruppen geteilt werden, um besser agieren zu können. Dann sind ein oder zwei Erwachsene mehr sinnvoll (hierfür auch Eltern von Kinderfeuerwehrkindern anfragen).
Für den Transport zum Ausflugziel hin geeignete Fahrzeuge verwenden. Unerlässlich ist selbstverständlich der Gebrauch von Sicherheitsgurten und Kindersitzen (diese gegebenenfalls von zu Hause mitbringen, wenn bei der Feuerwehr nicht genügend vorhanden sind).
Wenn zum Ausflug ein Einsatzfahrzeug genutzt wird, sollten auf jeden Fall Betreuer direkt bei den Kindern in der Kabine sitzen.
Erste Hilfe-Rucksack mit Verbandsmaterial und Pflastern mitnehmen, um auf kleine Schrammen vorbereitet zu sein.
Vor Ort noch einmal den Kindern in Erinnerung bringen: nicht rennen, aufpassen bei Treppen, in der Gruppe bleiben, Verhalten bei Alarm.
Vor allem bei längeren Strecken sollte jedes Kind einen Rucksack mit kleinen Snacks für zwischendurch, Trinken (geht auch über die Feuerwehr) und – falls nötig – Medikamente dabeihaben. Die Betreuer müssen in die Verabreichung eingewiesen sein und über die Erlaubnis der Eltern dazu verfügen.
Das Beenden eines Ausflugs mit einem Ritual und/oder einem gemeinsamen Essen am Feuerwehrhaus kann eine zusätzliche teambildende Maßnahme sein. Hier können auch die Eltern mit hinzukommen.
Berufsfeuerwehr, DRK sowie Polizei besucht
Kinderfeuerwehr auf BOS-Tour
Bad Laasphe (NW) – Die „Löschbande“ Bad Laasphe-Banfe (Kreis Siegen-Wittgenstein) besuchte im Rahmen einer Intensiv-Ausflugsreihe innerhalb von drei aufeinanderfolgenden Treffen drei Blaulichtorganisationen (BOS): Berufsfeuerwehr, DRK-Rettungsdienst sowie Polizei. Die Kinder durften sich alles ansehen und viel ausprobieren. Eins der Betreuer-Ziele: Aufbau von Vertrauen in die Einsatzkräfte und deren Arbeit.
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Voneinander lernen und über den Tellerrand hinausschauen – das steht für Kinderfeuerwehrwart Maik Brinkmann ganz oben auf der Liste der Dinge, die er seinen 25 Mitgliedern der „Löschbande“ mitgeben möchte. Sowohl bei jedem Treffen, das im Feuerwehrhaus in Bad Laasphe-Banfe stattfindet, als auch bei den beliebten und regelmäßig stattfindenden Ausflügen.
Der Oberfeuerwehrmann besuchte mit seiner Gruppe eine Rettungswache, eine Polizeistation sowie einen Berufsfeuerwehr-Stützpunkt – geballtes Wissen für die kleinen Nachwuchsbrandschützer in gerade einmal 5 Wochen. „Wir wollten den Kindern zeigen, welche Einsatzkräfte eigentlich unter 112 und 110 alarmiert werden. Und sie sollten die Retter als Personen wie du und ich kennenlernen“, erzählt der 47-jährige Industriekaufmann.
BF Siegen
Auftakt der Ausflugsreihe. Als erstes Ziel stand im Zuge eines Sonderferiendienstes die Feuer- und Rettungswache in Siegen für die „Löschbande“ an. Staunend bekamen die Kinder dort eine Besichtigungstour – aufgeteilt auf zwei Gruppen – durch Ruhezimmer, Küche, Schulungs- und Fitnessräume.
Die „Löschbande“ besichtigte genauestens das Pulvertanklöschfahrzeug (PTLF) 4000 der Siegener Aktiven. Auch in der historischen Magirus-Drehleiter DL 22 konnte, wer wollte, Platz nehmen. Das Gewicht des Akkuspreizers, den jedes Kind einmal anheben durfte, war für alle überraschend schwer.
DRK Bad Laasphe
14 Tage später ging es weiter. Die „Löschbande“ besuchte dieses Mal die Rettungswache des DRK Bad Laasphe. Nur etwa 10 Minuten dauerte die Fahrt zur Wache, wo sie auf drei Gruppen aufgeteilt wurden. Zwei Notfallsanitäter und Wachleiter Dietmar Hitz führten sie in die Aufgaben des Rettungsdienstes ein und erzählten von ihren Einsätzen. Natürlich durfte jeder einmal im RTW Platz nehmen.
Für viel Begeisterung sorgte das in der Halle aufgebaute Blutdruckmessgerät und das EKG. „Das kennen wir schon, haben wir letztes Mal schon bei der Feuerwehr in Siegen gesehen!“, berichteten die Kinder. Notarzt Dr. med. Sebastian Nicklaus war für eine Einführung in das Notarzt-Einsatzfahrzeug (NEF) vor Ort. „Die Kinder haben nicht schlecht gestaunt, was hier oder in einem RTW so alles verstaut ist. Sie durften die Schubkästen aufziehen und in die Regale schauen. Uns war es sehr wichtig, zu zeigen: Sanitäter und Ärzte sind nette Menschen, die Euch helfen wollen. Keiner muss Angst davor haben, behandelt zu werden“, sagt Brinkmann. Einige Kinder ließen sich bereitwillig auf die Trage legen, festschnallen und ins Fahrzeug bringen. Einmal Patient sein, ohne Beschwerden zu haben.
Polizei Bad Berleburg
Zum Abschluss ging es beim letzten Treffen ins 25 Kilometer entfernte Bad Berleburg. Dort stand die letzte Etappe der BOS-Tour bei der Polizei auf dem Programm. Zunächst durften die neun Mädchen und sechs Jungs nacheinander den Streifenwagen besetzen und dort nach Herzenslust Blaulicht und Sprechanlage ausprobieren. Den Alkoholtester sowie das Vermessungsgerät für Unfälle stellten die Polizisten geduldig vor, auch der Schlagstock sorgte für große Augen. Kurzerhand enterte die „Löschbande“ den Polizeibus, der für sie bereitstand.
Am meisten fasziniert habe aber der Besuch des Zellentrakts: „Ihr absolutes Highlight, das wollten alle unbedingt sehen. Denn sonst ‚dürfen‘ da ja nur Gauner hinein“, erzählt der Oberfeuerwehrmann schmunzelnd. Nach Öffnen der verschlossenen Tür konnte jeder mal auf der harten Pritsche probeliegen – dableiben wollte aber keins der Kinder.
Mehr zur Blaulicht-Tour der „Löschbande“ Bad Laasphe-Banfe erfahrt Ihr auf 5 Seiten in „Aller guten BOS sind drei“ im aktuellen Feuerwehr-Magazin 8/2023. Erhältlich ist es im Zeitschriftenhandel oder versandkostenfrei im Feuerwehr-Magazin-Shop.
Wenn es schon als ” BOS” Tour bezeichnet wird, warum ist man dann nicht auch noch zum THW oder zur DLRG gefahren?
Es hätte bestimmt Stützpunkte in erreichbarer Nähe gegeben.
Schade wieder eine gute Chance verpasst, Kinder im richtigen Alter für diese wichtigen Dinge im Leben zu prägen.
Wenn es schon als ” BOS” Tour bezeichnet wird, warum ist man dann nicht auch noch zum THW oder zur DLRG gefahren?
Es hätte bestimmt Stützpunkte in erreichbarer Nähe gegeben.
Schade wieder eine gute Chance verpasst, Kinder im richtigen Alter für diese wichtigen Dinge im Leben zu prägen.