Unimog 1350L von 1994 grundüberholt

Neues TLF für 150.000 Euro

Evendorf (NI) – Die Samtgemeinde Hanstedt (Kreis Harburg) modernisiert die Fuhrparks ihrer Feuerwehren. Noch in diesem Jahr werden die Wehren in Nindorf und Thieshope neue Tragkraftspritzenfahrzeuge erhalten. Zwei neue TSF wurden bereits 2021 in Dienst gestellt. Und dieser Tage erhielt auch die FF Evendorf ihr neues Tanklöschfahrzeug auf Unimog-Fahrgestell. Nicht einmal 150.000 Euro hat es gekostet. Aber so ganz neu ist es denn auch nicht.

Bereits 1994 stellten die Evendorfer das TLF 8/18 in Dienst. Schlingmann hat den U1350L mit 136 PS damals aufgebaut. Aufgrund der extremen Geländegängigkeit bewährte sich das Fahrzeug bei der Brandbekämpfung in den ausgedehnten Wald- und Heideflächen in der Samtgemeinde. Die Verantwortlichen bezeichneten das Fahrzeug als unverzichtbar. Und so entscheiden sie sich für eine Generalüberholung bei der Firma Meyer Feuerwehrbedarf mit Sitz in Rehden.

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Das “neue” TLF der Feuerwehr Evendorf ist ein alter Bekannter. Bereits 1994 lieferte Schlingmann das Fahrzeug. Nun wurde es grundsaniert. Foto: Feuerwehr

Am 11. Januar überführten sie das TLF nach Rehden. Vor wenigen Tagen kam es zurück. Das Ergebnis begeistert die Feuerwehrleute. Der Preis Verwaltung und Politik. Knapp 150.000 Euro kostete die Modernisierung. 25 Prozent übernahm der Landkreis. Ein vergleichbares Neufahrzeug hätte mindestens den dreifachen Preis gekostet, heißt es in einer Pressemitteilung der Feuerwehr der Samtgemeinde Hanstedt. Und vermutlich hätte die Wartezeit mehrere Jahre betragen.  

Beim TLF nahm Firma Meyer zunächst den Aufbau ab und überholte das Fahrgestell. Hierbei wurden
alle Leitungen und Gummipuffer erneuert, vorhandene Roststellen wurden beseitigt, der Rahmen neu
versiegelt sowie die Fahrerkabine restauriert. Einige Teile, wie Kotflügel, Stoßstange und Kühlergrill, erhielten eine neue Lackierung. 

Die neue, fest im Fahrzeug eingebaute Pumpe, hat eine höhere Pumpleistung, Ebenfalls neu: die Reflex-Beklebung am Heck. Foto: Feuerwehr

Den Feuerwehraufbau mit Pumpe und Wassertank fertigte Meyer neu. Der alte Tank hatte ein Fassungsvermögen von 1.600 Litern, nun können 2000 Liter Wasser mitgeführt werden. Zusätzlich erhielt das Fahrzeug einen Lichtmast und eine neue Beleuchtung der Geräteräume sowie eine Umfeldbeleuchtung (LED-Technik). Zur besseren Erkennbarkeit wurden die Blaulichter erneuert, Frontblitzer eingebaut und eine Heckwarneinrichtung montiert – alles in LED-Technik ausgeführt. 

Den Aufbau fertige Firma Meyer komplett neu. Der Tank fasst jetzt 2.000 Liter Wasser. Foto: Feuerwehr

“Für das Tanklöschfahrzeug der Weseler Wehr ist die gleiche Vorgehensweise geplant”, heißt es in der Pressemitteilung. “Nach deren Fertigstellung ist die Feuerwehr der Samtgemeinde Hanstedt für die Brandbekämpfung in den Wald- und Heideflächen gut gerüstet.”

Kommentare zu diesem Artikel

  1. Die Abgasnorm ist denke ich eher untergeordnet. Die Nachhaltigkeit bei Generalüberholung gegenüber Neuproduktion überwiegt.
    was jedoch auch berücksichtigt werden sollte, ist die Sicherheit der Feuerwehrleute. Immerhin ist das Unfallrisiko bei Alarmfahrt um ein vielfaches höher. Eine moderne Fahrzeugkabine bietet sicherlich mehr Sicherheit als es vor Jahrzehnten der Fall war. Wie ist das beim Unimog?

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  2. Was ein Blödsinn. Was hat denn Euro 6 mit der Überarbeitung eines Bestandsfahrzeug zu tun?
    Bei der Fertigung eines Neufahrzeugs entstehen bedeutend mehr Immisionsbelastung, als bei der Überarbeitung eines Bestandsfahrzeug. Das ist Nachhaltigkeit.

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  3. Besser als neu finde ich

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  4. Wo soll ich unterschreiben…. Nicht das ich mich gegen neue Technik wehre, aber wenn ich den Heckbedienstand von unserer neuen 43 im Gegenzug zu unserer alten 46 sehe, dann gefällt mir die Entwicklung nicht so. Vor allem, wenn die Mikroelektronik aussteigt

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  5. Die SG Beverstedt hat schon zwei “neue” erhalten, in Frelsdorf und Lunestedt stehen diese beiden U1350 L Fahrzeuge.

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  6. In Zeiten von Euro 6 schon sehr verwunderlich…

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  7. Ein gutes Beispiel robuste Technik weiter zu nutzen. Nach diesem Beispiel sollten auch die RW 1 vom Bund auf Unimog, grundüberholt und die technische Beladung den heutigen Bedürfnissen angepasst werden.

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  8. das TLF wurde jetzt nachträglich auf 9 to. Aufgelastet. Da um 7,49 to. halten zu können, nur knapp 1300 Liter Wasser mitgeführt werden dürfen…
    Also jetzt mit Klasse C, aber trotzdem ein geiles Auto und es macht Spaß damit zu arbeiten. Vielen Dank an Firma Meyer!
    Schöne Grüße aus Evendorf

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  9. Warum sollte das zGG auf 7,49 ton begrenzt sein?
    Auf diese Grenze wird allgemein immer weniger Rücksicht genommen. Zum einen werden mehr C-Führerscheine bezuschusst oder komplett bezahlt, diejenigen die die alte Klasse 3 haben werden ohnehin immer weniger und außerdem gibt’s die Möglichkeit des Upgrates im Zuge der Feuerwehrführerscheine.
    Und rein rechnerisch, das hast Du schon ganz richtig aufgerechnet, kommt man mit 7,49 ton ohnehin nicht hin.

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  10. Hallo! Ich finde diese Lösung einfach klasse! Soetwas hätten wir uns für unseren U 1300 L auch gewünscht!
    Mir stellt sich nur die Frage wie die das mit dem Gewicht des Fahrzeugs hinbekommen haben??
    Da ich selbst einen U 1450 fahre mit einem Leergewicht von ca 5 ton und da bei der Feuerwehr das Fahrzeug wahrscheinlich auf 7,49 ton begrenzt ist bleibt eine Zuladung von gut 2,5 ton. Mit 2000l Wasser, Fahrzeugaufbau,Pumpe und umfangreicher Feuerwehrtechnischer Beladung kommt mir das sehr knapp vor! Hut ab wenn die das hinbekommen haben, oder wurde das Fahrzeug dementsprechend aufgelastet?
    Gruß André

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  11. Zu diesem Vorgehen kann man nur den Hut ziehen. In Zeiten einer Wegwerfgesellschaft ist diese Lösung aus meiner Sicht nur folgerichtig dem entgegen zu arbeiten. Die älteren Feuerwehrkameraden werden mir zustimmen, wenn ich sage, dass altbewährte Technik der modernen elektroniklastigen viele Vorteile bringt. einfache Technik, schneller erlernen und dann unkomplizierte Anwendung im Einsatz. Tolles Konzept bei klammen Komunalkassen!

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