Lüdenscheid (NW) – Die Sperrung der Autobahn 45 bei Lüdenscheid (NW) hat weitreichende Auswirkungen. Betroffen ist auch die Feuerwehr der Kreisstadt. Die vorgeschriebenen Eintreffzeiten lassen sind nicht mehr gewährleisten. Durch eine neue, temporäre Wache und zusätzliche hauptamtliche Kräfte sollen die Probleme in den kommenden 5 Jahren gelöst werden.
Wegen gravierendender Schäden am Tragwerk war die Talbrücke Rahmede in Lüdenscheid monatelange gesperrt. Gutachter stellten fest: Die Brücke muss gesprengt werden. Errichtet worden war das Bauwerk zwischen 1965 und 1968. Mit ihren 453 Metern Länge, den fünfmal zwei Stützen und ihrer Höhe von 70 Metern gehörte sie zu den imposantesten Brücken der Sauerlandlinie.
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Schnell wurden die Folgen der Sperrung in der Stadt spürbar. Durch die Ableitungen des Verkehrs an den Abfahrten Lüdenscheid-Nord und Lüdenscheid-Mitte kam es im innerstädtischen Bereich schlagartig zu erheblichen Staus, sowohl auf den ausgeschilderten Umleitungsstrecken als auch auf Nebenstrecken und in den Wohngebieten. Erschwert wurde dadurch auch das Durchkommen der Einsatzfahrzeuge. Selbst die Nutzung von Blaulicht und Horn beschleunigte die Fahrten nicht wesentlich.
Der Feuerwehrchef war also gezwungen, schnell zu handeln. In der ersten Woche nach der Sperrung stellten ehrenamtliche Einsatzkräfte in einem der Feuerwehrhäuser gegen Aufwandsentschädigung sicher, dass die Hilfsfristen des Brandschutzbedarfsplans im nördlichen Teil von Lüdenscheid eingehalten werden konnten. Ab dem 13. Dezember 2021 wurde die Feuer- und Rettungswache am Dukatenweg tagsüber zusätzlich mit vier hauptamtlichen Einsatzkräften und einem Hilfeleistungslöschfahrzeug (HLF) 20 verstärkt.
Nachdem im Februar 2022 absehbar war, dass der Norden langfristig Probleme bereiten würde, entschied sich die Feuerwehrführung mit der Unterstützung des externen Beratungsunternehmens Lülf+ Sicherheitsberatung GmbH dazu, einen weiteren Stützpunkt zu errichten. Eine freie Fläche am Römerweg, inmitten eines größeren Industriegebiets, wurde von einem Bauunternehmen ab dem 1. Dezember 2022 angemietet. Von hier aus können die hauptamtlichen Einsatzkräfte die Anschlussstelle Lüdenscheid-Nord sowie die Ortsteile Dickenberg und Rathmecke schnell erreichen.
Wachgebäude wird gemietet
Außerdem mietete die Stadt das Wachgebäude und die Fahrzeughalle für die gesamte Dauer der Baumaßnahmen an. Die Lüdenscheider entschieden sich übrigens gegen eine Containerlösung. Die Firma Deumoba aus Ense bietet individualisierte Lösungen in Modulbauweise an. Dafür spricht nach Angaben des Unternehmens insbesondere die Langlebigkeit, Flexibilität und Qualität ihrer Raummodule. Ein weiterer Pluspunkt sei die deutlich kürzere Errichtungszeit als bei konventioneller Bauweise. Trotz der schlechten Witterung betrug diese von der Auftragserstellung über die Planung und Genehmigung bis zur Fertigstellung der Wache Nord nur 10 Wochen. Am 25. April 2023 wurde die neue Feuer- und Rettungswache Nord dann mit einem HLF 20 in Staffelbesetzung und einem Rettungswagen (RTW) in 24/7-Besetzung bezogen.
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