Stuttgart – Gegen 13.20 Uhr wählten verschiedene Personen in Stuttgart-Vaihingen den Notruf und meldeten eine Explosion in der Katzenbachstraße. Die Druckwelle war so stark gewesen, dass die komplette Giebelwand eines Mehrfamilienhauses ein- und auf die Straße gestürzt war.
Eine 58 Jahre alte Bewohnerin hatte sich vor Eintreffen der Feuerwehr selbst in Sicherheit bringen können. Nachbarn nahmen sie auf der Straße in Empfang. Wenig später übernahm der Rettungsdienst die unter Schock stehende Frau und transportierte sie ins Krankenhaus. Der Hund der 58-Jährigen galt anfangs als vermisst. Die Feuerwehr konnte ihn später aus den Trümmern retten.
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Rund 60 Feuerwehrleute rückten zur Unglücksstelle aus. Zu diesem Zeitpunkt brannte das Erdgeschoss des beschädigten Gebäudes noch. Wegen der Einsturzgefahr konnten die Kräfte das Gebäude anfangs nicht betreten. Aber auch von außen war der Brand schnell gelöscht.
Im Straßenbereich und in einem weiteren Gebäude an der Katzenbachstraße stellten die Feuerwehrleute eine erhöhte Gaskonzentration fest. Daraufhin sperrte die Polizei den Bereich weiträumig ab und leiteten den Verkehr um. Mitarbeiter des Energieversorgers stellten den Strom in dem Bereich ab. Rund 40 Gebäude waren betroffen. Als Anlaufstelle für die Bewohner und Notunterkunft diente das Feuerwehrhaus in Vaihingen.
Als Unglücksursache konnten inzwischen Undichtigkeiten in der Hauptgasleitung ermittelt werden. Nach dem bisherigen Kenntnisstand sollen Teile der Leitung aus dem Jahr 1932 stammen. Aktuell (Donnerstag gegen Mittag) laufen noch immer die Reparaturarbeiten an der Gasleitung. Die Straße musste dazu an verschiedenen Stellen aufgebaggert werden. Bemerkenswert in diesem Zusammenhang: Das betroffene Haus hatte laut dem Energieversorger Netze BW keinen Gasanschluss. Wie es dennoch zu einer Explosion in dem Haus kommen konnte, wird ein Gutachter klären.
In Kürze sollen Kräfte des THW damit beginnen, die Trümmer mit schwerem Räumgerät von der Straße zu entfernen. Über die Schadenshöhe liegen noch keine Erkenntnisse vor.