München – Ungewöhnlicher Auftrag für die Berufsfeuerwehr München. Im Haus für Kinder in der Rossittenerstraße im Stadtbezirk Aubing-Lochhausen-Langwied steckte eine 4-Jährige in der Befestigung einer Sprossenwand fest und musste befreit werden. Die Rettungsaktion zog sich mehrere Stunden hin.
Wie sich vor Ort herausstellte, hatte das Mädchen einen Finger in ein Bohrloch der Halterung gesteckt – und bekam ihn nicht mehr heraus. Weil auch die Erzieherinnen und Erzieher nicht helfen konnten, rückte ein Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug der BF München an.
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Bei der Halterung handelte es sich um ein Vierkantrohr aus Edelstahl. Die Feuerwehrleute demontierten das Teil. Weil die Beladung des HLF für die Befreiung ungeeignet war, holte der Gruppenführer ein Fahrzeug mit feinmechanischem Werkzeug von der Hauptfeuerwache.
Wörtlich heißt es in einer Pressemitteilung der Berufsfeuerwehr: “Nun begannen die Einsatzkräfte zuerst das schwere Rohr abzuschneiden, dass ein Herankommen an den eingeschlossenen Finger überhaupt möglich war. Zwei Entlastungsschnitte längs des Rohres sollten das Material so schwächen, dass es auseinandergedrückt werden könnte. Leider zeigte sich das Rohr aber von dieser Maßnahme völlig unbeeindruckt. Das hydraulische Rettungsgerät, mit dem Personen aus Autos nach Unfällen befreit werden, konnte nicht genug Kraft aufwenden, um das Rohr auseinanderzubiegen.”
Unter ständiger Kühlung schnitten die Kräfte deshalb Teil für Teil des Rohres ab. Mit dem Film Eiskönigin lenkten die Helfer unterdessen die kleine Patientin ab. Nach fast drei Stunden konnte der Finger aus dem Loch befreit werden. Unbeschadet und glücklich schloss das Mädchen seinen Vater in die Arme.