Hamburg – Am frühen Montagmorgen gehen mehrere Notrufe bei der Rettungsleitstelle Hamburg ein: Im Innenhof eines Mehrfamilienhauses soll es brennen. Beim Eintreffen der ersten Kräfte stehen bereits ein Anbau sowie ein benachbarter Carport in Vollbrand, zahlreiche Bewohner sind in ihren Wohnungen eingeschlossen.
Aufgrund dieser Lage erhöht der Einsatzleiter das Alarmstichwort auf „FEU2MANV5“ (Feuer 2, Massenanfall von Verletzten 5). Sofort entsendet die Rettungsleitstelle einen zweiten Löschzug sowie mehrere Rettungsdiensteinheiten.
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An der Gebäuderückseite haben sich die Flammen bereits über die Fassade in den Treppenraum ausgebreitet. Über vier C-Rohre im Innern des Gebäudes sowie über eine Drehleiter bekämpfen die Feuerwehrleute den Brand.
Gleichzeitig retten Einsatzkräfte über mehrere Hauseingänge insgesamt 49 Personen. Sie kommen zunächst in einem Linienbus des öffentlichen Nahverkehrs unter.
Sechs Personen, darunter drei Kinder, erleiden leichte Verletzungen. Rettungswagen-Besatzungen transportieren sie in Hamburger Krankenhäuser.
Die Flammen erreichen aufgrund der hohen Brandintensität den Dachstuhl und breiten sich dort aus. Daraufhin bekämpft die Feuerwehr den Brand mit zwei Drehleitern und einem Teleskopmastfahrzeug.
An mehreren Stellen öffnen Mitglieder der Höhenrettungsgruppe die Dachhaut, um die Maßnahmen zu unterstützen. Zum Teil müssen die Einsatzkräfte auch Zwischendecken im Gebäude aufnehmen. Sie schlagen Löschnägel für die gezielte Brandbekämpfung in die Dachhaut ein.
Es dauert mehr als 6 Stunden, bis alle Glutnester abgelöscht sind. Dann kann die Einsatzleitung die Wohnungen teilweise wieder für die Bewohner freigeben. Einige Appartements sind vorübergehend unbewohnbar.
Die Feuerwehr Hamburg ist mit drei Löschzügen und einem Rettungsdienst-Großaufgebot mit insgesamt 110 Kräften rund 7 Stunden im Einsatz.