Grafschaft (RP) – Die Gemeinde Grafschaft in Rheinland-Pfalz: viel Fläche, dünne Besiedlung. Aber eine große Freiwillige Feuerwehr mit elf Löschgruppen. Im Einsatz sind sie zwingend aufeinander angewiesen. Bei jedem Einsatz werden immer gleich mehrere Einheiten alarmiert – selbst bei einem Mülleimerbrand. Wir haben uns angeschaut, wie das System der FF funktioniert.
1. Die 11.500 Einwohner zählende Gemeinde in Rheinland-Pfalz unterhält elf Löschgruppen mit zusammen 243 aktiven Kräften.
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2. Um im Alarmfall genügend Kräfte zu haben, sind die Löschgruppen (LG) in drei Ausrückebereichen organisiert. „Je nach Alarmstufe werden mehrere Einheiten alarmiert. Bei einem Brand 1 – etwa einem Mülleimerbrand – rücken die jeweils zuständige LG und tagsüber eine benachbarte Gruppe aus“, erklärt der Wehrleiter das System. „Ab der Stufe 2 wird der ganze Ausrückebereich alarmiert. Das sind dann drei bis vier Löschgruppen.“
In Karweiler ist ein umgebauter Rüstwagen auf MAN 8.163 zu finden. Zur Beladung des jetzt als Gerätewagen bezeichneten Fahrzeugs gehören nun diverse Beleuchtungsmittel, Pumpen und Wathosen. Foto: Brinkmann
3. Den Standort in Eckendorf erkennen Ortsfremde zunächst nicht als Feuerwehrhaus. An einem großen Tor eines historischen landwirtschaftlichen Gebäudes prangt lediglich ein Schild mit der Aufschrift „Feuerwehrausfahrt“. Damit das Fahrzeug der Einheit überhaupt in die Scheune rein- und rausfahren kann, musste ein Teil des Mauerwerks weggestemmt werden. Zusätzlich klappt der Maschinist bei der Ausfahrt den Außenspiegel auf der Beifahrerseite ein.
4. Das Joint Intelligence Center (ehemals Kommando Strategische Aufklärung) der Bundeswehr betreibt in Gelsdorf eine große Bunkeranlage. Gemeinsam mit der Bundeswehr-Feuerwehr sorgt die örtliche Feuerwehr dort für den Brandschutz.
5. Mit dem Tanklöschfahrzeug der Löschgruppe Vettelhoven stellen die Grafschafter Kameraden auch eine Einheit für den Brandschutz bei Großveranstaltungen auf dem Nürburgring (Rennstrecke).
Die Löschgruppe Eckendorf der FF Grafschaft ist in einer Scheune untergebracht. Wenn das TSF aus der Halle gefahren wird, muss der Spiegel auf der Beifahrerseite eingeklappt werden. Foto: Brinkmann
6. Neben der Flut im Ahrtal gab es in den vergangenen Jahren zahlreiche Starkregenereignisse. Für die Warnung der Bevölkerung hat der Kreis für jede Gemeinde eine mobile Sirene angeschafft. Diese wird auf dem Tanklöschfahrzeug der Löschgruppe Leimersdorf mitgeführt.
7. Für Starkregenereignissen hat die Wehr drei Fahrzeuge (ehemalige TSF und RW) zu Gerätewagen umgebaut, die hauptsächlich über Wathosen, Pumpen und Beleuchtungsmaterial verfügen.
8. An zwei Standorten gibt es eine Jugendfeuerwehr. In Gelsdorf für die Kinder der Oberen und Mittleren Grafschaft, in Nierendorf für die Kinder der Unteren Grafschaft.
9. Die Feuerwehr betreibt mit dem DRK OV Grafschaft eine gemeinsame Drohnengruppe. Ihr steht ein Multicopter DJI Matrice 300 RTK zur Verfügung.
10. Caro Ziegenhals ist nicht nur Mitglied der Feuerwehr, sondern auch der Rettungshundestaffel Ahrtal. Bei Einsätzen darf sie das MTF der LG Birresdorf nutzen, um mit ihren Hunden zum Einsatzort zu kommen.
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