Feuerwehrmann stirbt in den Fluten

Hochwasserlage an Elbe, Oder und Donau spitzt sich zu

Bremen – Die Feuerwehren in den Hochwassergebieten in Österreich, Tschechien, Polen und Deutschland sind im Dauereinsatz. Am Wochenende kommt in Niederösterreich ein Feuerwehrmann bei Rettungsarbeiten ums Leben. In Dresden verstopfen unzählige Hochwassertouristen die Elbwiesen und Zugänge. In München reißt das Hochwasser der Isar einen Rollstuhlfahrer mit sich.

Aufbau einer Hochwasserschutzwand
Feuerwehrleute bauen eine Hochwasserschutzwand auf. Foto: fotokerschi.at

Eine Hochwasserwelle kaum gekannten Ausmaßes rollt auf Dresden zu. Inzwischen steht er bei 3,50 Meter, knapp unter der ersten Alarmstufe. Für die nächsten Tage werden Wasserstände von mehr als 7 Metern erwartet – Alarmstufe 4!

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Lange Zeit waren die Verantwortlichen skeptisch, ob die Abrissarbeiten auf den Elbwiesen an der teilweise eingestürzten Carolabrücke auf den Elbwiesen rechtzeitig abgeschlossen werden können. Doch dank des unermüdlichen Einsatzes aller Beteiligten konnten die Arbeiten rechtzeitig vor der Flutwelle beendet werden. Auch die Bundeswehr war mit 30 Soldaten im Einsatz. Rund um den abgesperrten Arbeitsbereich und am Elbufer tummelten sich am Wochenende unzählige Brücken- und Hochwassertouristen. Weil die Arbeitskräfte nicht mehr abfahren konnten, musste das Ordnungsamt eingreifen.

Die Feuerwehr blickt mit Sorge auf das nahende Hochwasser in Sachsen. Sprecher Michael Klahre im Interview: “Uns rennt die Zeit davon!” Und an die Bevölkerung appellieren die Einsatzkräfte: “Denken Sie an die Eigenvorsorge! Gehen Sie nicht in Gewässernähe und auf gar keinen Fall in einen volllaufenden Keller!”

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Wie gefährlich das Hochwasser bereits jetzt ist, zeigte sich am Samstag in München. In München mussten Einsatzkräfte einen 19-Jährigen mit seinem Rollstuhl aus der Isar retten. Als Strömungsretter ausgebildeten Einsatzkräfte konnten ihn aus dem Hochwasser ziehen. Bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes und der weiteren Untersuchung wärmten sie den unterkühlten Mann mit Decken. Er blieb unverletzt. Nach eigenen Aussagen wollte er sich das Hochwasser der Isar aus der Nähe
ansehen.

Vollgelaufene Keller mussten ausgepumpt werden. Foto: Feuerwehr

In Österreich, Tschechien und Polen haben die Unwetter am Wochenende Chaos angerichtet, Straßen und Gebäude überflutet. Menschen mussten ihre Häuser und Wohnungen verlassen, um sich in Sicherheit zu bringen. Mindestens 11 Menschen sind bisher durch die Unwetter um Leben gekommen.

Sonntagfrüh wurde ganz Niederösterreich zum Katastrophengebiet erklärt. Auf der Pressekonferenz gab Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner auch bekannt, dass ein Feuerwehrmann bei einem Einsatz im Hochwasser ums Leben gekommen ist. Er starb den Angaben zufolge bei einem Pumpeinsatz. Das Bundesland, das die Hauptstadt Wien umschließt, ist zurzeit die am schlimmsten von den Unwettern betroffene Region des Alpenlands. In Tschechien werden sieben Menschen vermisst. Drei von ihnen sollen mit einem Auto in einen reißenden Fluss gestürzt sein. Von ihnen und dem Fahrzeug fehlt jede Spur.

Im Süden Bayerns stehen immer mehr Flächen unter Wasser. In Passau, wo sich Inn, Ilz und Donau treffen, ist die Altstadt gesperrt. Die Feuerwehr verlegt Sandsäcke. Seit Donnerstagabend ist die Donau um rund 1,50 Meter gestiegen.

Für die nächsten Tage sagt der Wetterdienst weiteren Niederschlag und steigende Pegelstände an allen großen Flüssen vorher.

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