Gschwend (BW) – Die Flächengemeinde Gschwend besteht aus 84 verstreuten, teils sehr einsam gelegenen Dörfern und Wohnplätzen im Naturpark Schwäbisch-Fränkischer Wald (BW). Als Hauptstützpunkt der Feuerwehr dient eine frühere Postkutschenstation. Doch das ist nicht die einzige Besonderheit.
Freiwillige der Feuerwehr, der DLRG und des DRK engagieren sich im Notfallteam Gschwend. Ihnen steht inzwischen als Einsatzfahrzeug ein Audi Q5 Quattro zur Verfügung. Foto: Schütte
Wegen der besonderen Problematik dieser Gemeinde- und Landschaftsstruktur mit langen Anfahrtswegen entstand 2003 die Idee zur Gründung eines Notfallteams. So kann bei Unfällen oder akuten medizinischen Notfällen die Zeit bsi zum EIntreffen des Rettungsdienstes genutzt werden. Feuerwehrmann Jörg Assenheimer und Christopher Mailänder von der DRK-Ortsgruppe war es dabei von Anfang an wichtig, dass sich alle Gschwender Hilfsorganisationen beteiligen. Auch die DLRG sei sofort mit im Boot gewesen, erinnert sich der heute 75-jährige Notfallsanitäter Mailänder. 20 Frauen und Männer haben sich damals zur Mitwirkung im Notfallteam bereit erklärt. Alle haben mindestens die Zusatzqualifikation Sanitätshelfer erworben und ein Praktikum auf einem Rettungswagen (RTW) absolviert.
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Praktisch jede Familie in der Gemeinde hat persönliche beziehungsweise direkte personelle Berührungspunkte entweder mit der Feuerwehr oder mit einer der beiden anderen Blaulichtorganisationen. Allein 500 der 5.000 Bürgerinnen und Bürger von Gschwend sind aktive oder auch „nur“ passive Mitglieder in der DLRG.
Improvisationskunst im Umgang mit den historischen und engen Feuerwehrhäusern an den drei Standorten Gschwend, Altersberg und Frickenhofen. Das Haus in Gschwend beispielsweise war ursprünglich eine Postkutschen-Station, in der einst mitten im Schwäbischen Wald Pferde versorgt und gewechselt sowie Postsendungen umgeschlagen worden sind. Mit mehreren Umbauten und viel Geschick wurde seit den 1950er Jahren dieses Gebäude für die Belange der Feuerwehr immer wieder angepasst. Doch zeitgemäß ist die Unterkunft schon lange nicht mehr. Geträumt wird von einem gemeinsamen Rettungszentrum.
Die Fahrzeughalle der Abteilung Frickenhofen ist an das ehemalige Gefängnis des Dorfes angebaut. Foto: Schütte
Das Gebäude der Abteilung Frickenhofen war früher mal das Gefängnis des einst eigenständigen Dorfes. Die zwei Zellen konnten baulich so vereint werden, dass ein Versammlungs- und Lehrraum zur Verfügung steht. Eisengitter an den Fenstern zeugen noch von der Zeit, als hier finstere Zeitgenossen eingesperrt waren. Fast an jedem Rathaus im Schwäbischen Wald waren früher solche Gewahrsamseinrichtungen angegliedert. Einst verhinderten die Gitter einen Ausbruch, heute einen Einbruch.
Ausrüstung mit eigenen Ideen und Änderungen, angepasst auf die örtlichen Gegebenheiten und Anforderungen, insbesondere Löschwasserversorgung auf langen Wegstrecken. Alle Fahrzeugen der FF Gschwend führen eine üppige Nach- und Zurüstung mit B-Schlauchtragekörben mit, weil es außerorts auch oft über Stock und Stein sowie Berghänge geht.
Durchweg Allradantrieb der Fahrzeuge aufgrund der topographischen und meteorologischen Verhältnisse, vor allem in den Wintermonaten.
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