Wernigerode (ST) – Nach zwei Jahren ist jetzt der Vertrag für das Löschflugzeug „Hexe 1“ im Harz ausgelaufen. Der Landkreis Harz, der das gelbe Flugzeug in den Sommermonaten 2023 und 2024 gechartert hatte, will nun einen auf vier Jahre (plus ein Jahr Option) ausgelegten neuen Vertrag schließen.
„Das Löschflugzeug hat seinen Nutzen mehrfach unter Beweis gestellt“, sagte Kreisbrandmeister Kai-Uwe Lohse am Mittwoch gegenüber feuerwehrmagazin.de. „Die Ausschreibung für die nächsten Jahre ist gerade fertig, sie wird in der kommenden Woche verschickt“, so Lohse. Bisher hatte der Kreis 300.000 Euro pro Saison gezahlt. Allein in diesem Jahr war die „Hexe 1“ bei fünf Bränden im Einsatz, während des Großfeuers am Brocken Anfang September war sogar eine zweite Maschine des Anbieters dazu gekommen.
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Nach einem tagelangen Waldbrand am Brocken 2022 hatte der Landkreis Harz auf die problematische Lage am Berg reagiert und zur Saison 2023 das Löschflugzeug „Hexe 1“ in Dienst gestellt. Der Seat (Single Engine Air Tanker), eine einmotorige Maschine des Typs Dromader PZL M18 B, war schon in der ersten Saison sechs Mal bei kleineren Bränden im Einsatz gewesen.
Als Basis der Maschine des polnischen Unternehmens Mieleckie Zaklady Lotnicze (MZL) dient der Verkehrslandeplatz Ballenstedt. Hier sind in den Sommermonaten rund um die Uhr ein Pilot und ein Techniker einsatzbereit. Sie werden auf Anforderung der Feuerwehr per Funkmeldeempfänger alarmiert. „Hexe 1“ kann 2.200 Liter Löschwasser transportieren und als „Wasserbombe“ oder als langgezogene Linie abwerfen.
Nur drei Löschflugzeuge in Deutschland
Der Harz-Flieger war unterdessen zur Unterstützung auch in Brandenburg im Einsatz. Dort wurde 78 Stunden lang die Bekämpfung eines Feuers auf einem alten Truppenübungsplatz bei Jüterbog unterstützt, auf dem es in den vergangenen Jahren mehrfach heftige Feuer gegeben hatte.
Außer der “Hexe 1” gibt es in Deutschland nur zwei weitere Löschflugzeuge, die im Rahmen des EU-Projekts “rescEU” in den Sommermonaten in Braunschweig stationiert sind. Auch diese beiden Flugzeuge waren im September am Brocken im Einsatz, helfen aber grundsätzlich bei Bedarf in ganz Europa. Die Leichtflugzeuge des Typs Air Tractor AT 802/A können 3.000 Liter Wasser transportieren.
Mehr Abstimmung und mehr gemeinsame Vorhaltung könnte viel Geld sparen.