Für risikoarme Waldbrandbekämpfung

Löschroboter Wolf ab sofort im Einsatz bei der Feuerwehr Hanau

Hanau (HE) – Die Feuerwehr Hanau setzt von nun an den ersten Löschroboter „Magirus Wolf R1“ in Deutschland ein, um ihre Einsatzkräfte bei komplexen Brandbekämpfungsszenarien zu unterstützen. Mit der Einführung dieses Geräts, liebevoll Wolf genannt, erweitert die Stadt die technischen Möglichkeiten ihrer Feuerwehr und erhöht gleichzeitig die Sicherheit für sowohl die Einsatzkräfte als auch die Bürgerinnen und Bürger.

Löschroboter „Wolf“ demonstriert, wie er die Einsatzkräfte der neu gegründeten Sondereinheit „Spezielle Fähigkeiten/Robotik“ zukünftig bei der Waldbrandbekämpfung unterstützt – nebendran sein Kollege, der Roboterpilot. Foto: Stadt Hanau/Moritz Göbel

Die neu gegründete Sondereinheit „Spezielle Fähigkeiten/Robotik“ hat offiziell ihren Dienst aufgenommen. Diese Einheit ist in Hessen einzigartig und wird mit modernster Technologie ausgestattet, um bei schwierigen Einsatzlagen wie Waldbränden oder in schwer zugänglichen Gebieten effektive Lösungen zu bieten. Stadträtin und Feuerwehrdezernentin Isabelle Hemsley betont, dass die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger sowie der Einsatzkräfte im Mittelpunkt der Innovationen in Hanau stehe. Sie erklärt weiter: „Wir sehen es als unsere Aufgabe an, im Rahmen der Amtshilfe anderen Kommunen bei akuten Lagen mit der neuen Technik zu helfen. Von Hanau aus werden wir Bundesland-übergreifend Kooperationen aufbauen.“ Hessens Innenminister Prof. Dr. Roman Poseck lobt die Feuerwehr Hanau zudem als Vorreiter im Bereich Brandschutz.

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Die Feuerwehr Hanau plant, die neue Sondereinheit weiter auszubauen, um ein Kompetenzzentrum für zukunftsweisende Technologien im Brandschutz zu schaffen. Einsatzszenarien für den Löschroboter umfassen Brände in Tiefgaragen oder Industrieanlagen sowie Einsätze in schwer zugänglichem Gelände. „Die Sicherheit unserer Feuerwehrleute steht an oberster Stelle“, erklärt Hemsley. „Mit dem Löschroboter können wir Brände unter extremen Bedingungen bekämpfen, ohne die Gesundheit unserer Einsatzkräfte unnötig zu gefährden. Gleichzeitig erweitern wir mit der neuen Sondereinheit erheblich unser Kompetenzspektrum“, so Hendrik Frese, Amtsleiter der Feuerwehr.

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Aktuell umfasst die Feuerwehr Hanau sechs Sondereinheiten. Die neue Sondereinheit „Spezielle Fähigkeiten/Robotik“ wird von 14 Feuerwehrkräften gebildet, die Schulungen und Übungen mit dem Löschroboter und Drohnen absolviert haben. Laut Frese sei die Schaffung dieser Einheit ein richtiger Schritt, um die Waldbrandbekämpfung zu optimieren und möglichst risikoarm zu halten – auch angesichts der steigenden Waldbrandgefahr durch den Klimawandel.

Zur Ausstattung der Einheit gehören außerdem ein Utility Task Vehicle, das noch in diesem Monat geliefert werde, sowie zwei Drohnensysteme. Im Frühjahr 2025 soll die technische Ausstattung der neuen Sondereinheit, die auch jederzeit überregional angefordert werden kann, mit dem Bau einer Vehicle Control Unit abgeschlossen sein, welche die autarke Fernsteuerung des Roboters über große Entfernungen ermöglicht.

Wolfs vollständiger Name lautet „Magirus Wolf R1“. Er ist der erste seiner Art, der in Deutschland von einer Feuerwehr gekauft wurde. Foto: Feuerwehr Hanau

Zahlen, Daten, Fakten

Löschroboter „Magirus Wolf R1“

  • Kombinierter Schaum- und Wasserwerfer 500 bis 2.500 l/min
  • Winde zur Selbstbergung mit einer Zugkraft von 25 kN
  • Fernerkundung durch mehrere Kamera- und Wärmebildsysteme
  • Steuerbar aus bis zu 200 Meter Entfernung, mit Vehicle Control Unit und TacticNet über 2.000 Meter
  • Motor: rein elektrisch, Einsatzdauer circa 6 bis 8 Stunden
  • Zugkraft 1.050 Nm, bis zu 40 kN an der Kupplung
  • Transport auf Anhänger

Gerätewagen-Drohne

  • Pick-up Ford Ranger, Allrad, 205 PS

Einsatzdrohnen

  • DJI M350/H30T und M30T mit Mehrfach-Optik und bis zu 400-fachem Zoom, hochauflösendes Wärmebild und etwa 50 Minuten Flugzeit
  • Videoübertragungsstrecken und mobiles Routersystem zur Internetübertragung
  • Monitorsysteme zur Darstellung in der Einsatzleitung
  • Autarke Stromversorgung für 2 bis 3 Stunden und PowerPack zum Laden der Ausrüstung

Perspektivisch

  • Möglichkeit zum Aufbau eines TacticNet zur Fernsteuerung des Robotersystems außerhalb der Mobilnetze bis zirka 2.000 m

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