Schaden in Millionenhöhe

Großbrand vernichtet kompletten Feuerwehr-Fuhrpark

Stadtallendorf (HE) – Erst vor wenigen Monaten haben die Kameraden den Neubau ihrer Feuerwache im Herzen von Stadtallendorf (Kreis Marburg-Biedenkopf) bezogen. Am heutigen Mittwochmorgen werden sie laut Kreisbrandinspektor Lars Schäfer gegen 4.40 Uhr genau dorthin alarmiert. Es soll ein Einsatzfahrzeug in der Halle brennen. Doch als die freiwilligen Feuerwehrleute zu ihrem eigenen Standort kommen, sind sie fassungslos: Die Flammen hatten schon auf weitere Fahrzeuge und das Gebäude übergegriffen. Taten- und machtlos müssen sie mit ansehen, wie ihr gesamter Fuhrpark Opfer der Flammen wird. Teils mit Tränen in den Augen, am Boden zerstört stehen sie am Brandort. Lediglich ihre persönliche Schutzausrüstung können sie noch retten.

Bei der Feuerwehr Stadtallendorf brennt die Fahrzeughalle komplett aus. Etwa 170 Feuerwehrleute aus dem gesamten Kreis Marburg-Biedenkopf sind im Einsatz. Foto: Fuldamedia
Bei der Feuerwehr Stadtallendorf brennt die Fahrzeughalle komplett aus. Etwa 170 Feuerwehrleute aus dem gesamten Kreis Marburg-Biedenkopf sind im Einsatz. Foto: Fuldamedia

„Das ist der Albtraum jedes Feuerwehrangehörigen“, sagt Schäfer, „keiner möchte sein Feuerwehrhaus selber löschen müssen.” Besonders bitter sei, dass es sich um das modernste Feuerwehrhaus im ganzen Landkreis gehandelt habe. Aus dem Kreis Marburg-Biedenkopf sind etwa 170 Feuerwehrleute – unter anderem mit mehreren Drehleitern – im Einsatz, um den Brand zu löschen.

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Schäfer spricht von einem dramatischen Einsatz mit gravierenden Folgen für die Stadt. Denn: Mit dem Verlust der zentralen Hauptwache und der Fahrzeuge sei die Gesamtfeuerwehr nicht mehr einsatzbereit und kann die Sicherheit in Stadtallendorf nicht mehr gewährleisten. Es müssten jetzt sehr rasch eine Ersatzunterkunft sowie Ersatzfahrzeuge vom Landkreis und auf Leihbasis gefunden werden. Laut Schäfer wird es einen Notfallplan geben, mit dem Fahrzeuge aus dem Landkreis abgezogen und bereitstellt werden. In solch einem Fall stehen Landkreis und Feuerwehren wie eine große Familie zusammen, zeigt sich Schäfer überzeugt. Auch das Feuerwehrhaus, das als Bau für die Zukunft galt, müsse so schnell wie möglich neu gebaut werden, sagte Schäfer weiter.

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Die Fahrzeughalle der neuen Feuerwache brennt komplett nieder. Kein einziges Feuerwehrfahrzeug wird gerettet. Zumindest kann das Gebäude, in dem sich Sozial- und Schulungsräume befinden, vor den Flammen geschützt werden.

Bürgermeister Christian Somogyi (SPD), der sich zurzeit des Feuers im Urlaub befindet, bricht diesen ab und spricht von einer „Katastrophe”. Mit so etwas könne niemand rechnen. Und Martin Rößler, Staatssekretär im Innenministerium, der sich selbst ein Bild vor Ort macht, bezeichnet den Großbrand als schweren Schlag für die gesamte Feuerwehrgemeinschaft.

Der entstandene Sachschaden liegt im zweistelligen Millionenbereich. Allein die neugebaute Feuerwache, die erst Anfang des Jahres feierlich eröffnet wurde, hat 16 Millionen Euro gekostet. Schäfer geht davon aus, dass der Gesamtschaden zwischen 20 und 24 Millionen Euro liegt. Neben dem Gebäude brennen mindestens 13 Fahrzeuge komplett aus.

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Laut Schäfer brannte es zunächst im Bereich eines Tanklöschfahrzeugs (TLF) hinter Tor 4. Von da aus breitete sich das Feuer von Fahrzeug zu Fahrzeug rasant im Gebäude aus. Die Brandursache ist noch völlig unklar. Was das Feuer konkret ausgelöst hat, müssen nun die Brandermittler der Polizei herausfinden.

Besonders bitter: Eine Brandmeldeanlage, wie sie in Industrie- und Gewerbeunternehmen üblich ist, besaß der Neubau nicht. „Diese sei nicht vorgeschrieben“, sagt Norbert Fischer, Präsident des Landesfeuerwehrverbandes Hessen. Aber gegebenenfalls hätte sie das Feuer bemerkt, bevor es sich zu diesem Großbrand entwickeln konnte. Eine Brandmeldeanlage verhindere immer Schlimmeres, stellt Schäfer dazu fest.

 

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