Sinsheim (BW) – Während der Verbandsversammlung des Landesfeuerwehrverbandes Baden-Württemberg e.V. bestimmten über 400 Delegierte Michael Wegel zum neuen Präsidenten. Mit 97 Prozent der Stimmen gaben die Interessenvertreter von etwa 195.000 Feuerwehrleuten dem erfahrenen Feuerwehrkommandanten aus Achern (Ortenaukreis) das Vertrauen. Er tritt am 01. Januar 2025 die Nachfolge des seit 1999 amtierenden Präsidenten Dr. Frank Knödler nach dessen 25-jähriger erfolgreiche Amtszeit an.
Knödler zieht seinerseits eine positive Bilanz über das Feuerwehrwesen sowie den Bevölkerungs- und Katastrophenschutz in Baden-Württemberg. Nicht ohne Stolz könne er nach 25 Jahren subsummieren, dass „die Feuerwehren des Landes heute glänzend aufgestellt sind und über eine hohe Leistungsfähigkeit verfügen.“ Er fordert von der Landespolitik aber auch klare Antworten zur weiteren Strategie bei den Integrierten Leitstellen, dem Digitalfunk sowie dem Bevölkerungsschutz.
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Der Bevölkerungsschutz müsse aus seinem „Dornröschenschlaf der vergangenen 30 Jahre zu neuem Leben erweckt werden“, sagt Knödler. Sorgen bereiten ihm insbesondere flächendeckende Kontaminationslagen durch chemische, biologische oder radioaktive Substanzen, ein längerfristiger Ausfall der Gas-, Wasser- und Stromversorgung und verschiedener Lieferketten sowie Terrorlagen. „Dazu erwarten wir vor allem substanzielle Verbesserungen in planerischer, personeller und finanzieller Hinsicht“, adressiert Knödler an den bei der Vollversammlung anwesenden stellvertretenden Ministerpräsidenten Thomas Strobl.
Strobel bedankt sich bei Knödler mit den Worten: „Als promovierter Chemiker hat er gewissermaßen als Katalysator gewirkt: Er hat Dinge beschleunigt und war an allen wesentlichen Verbesserungen für das Feuerwehrwesen beteiligt. Dr. Frank Knödler hinterlässt ein bestens bestelltes Feuerwehr-Haus.“
Der Landesfeuerwehrverband Baden-Württemberg ist ein eingetragener Verein. Über die 42 Stadt- und Kreisfeuerwehrverbände gehören alle Feuerwehren einschließlich der Berufs- und Werkfeuerwehren dem Landesfeuerwehrverband an.
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Insgesamt vertritt der Verband rund 122.000 Feuerwehrangehörige in den Einsatzabteilungen, 38.000 Kinder und Jugendliche in den Jugendfeuerwehren, 31.000 Angehörige der Alters- und Seniorenabteilungen sowie 4.000 Kinder und Erwachsene in der Feuerwehrmusik. 2023 wurden die Feuerwehren im Land zu rund 161.000 Einsätzen gerufen – also alle rund drei Minuten einmal. Die Gemeindefeuerwehren haben im vergangenen Jahr 16.000 Menschen gerettet. Für 1.925 Personen kam jedoch die Hilfe auch zu spät.