Lauenburg (SH) – Die Besatzung legt am Abend des 21. Oktober 2024 gerade im Yachthafen „Marina“ von Lauenburg (Kreis Herzogtum Lauenburg) am Elbe-Lübeck-Kanal an. Da bricht auf dem Binnenschiff „Hecht“ aus bisher ungeklärter Ursache ein Feuer aus.
Gegen 18 Uhr alarmiert die Integrierte Regionalleitstelle Süd (IRLS-Süd) nach einem Notruf zunächst die Feuerwehr Lauenburg und einen Rettungswagen der HLR (Gemeinnützige Herzogtum Lauenburg Rettungsdienstgesellschaft mbH). Problem: Die Zufahrten zum Hafen sind derzeit aufgrund umfangreicher Baumaßnahmen im Bereich Hafenstraße nach einem Erdrutsch am Butterberg gesperrt. (Mehr über den Erdrutscht erfahren Sie hier: Erdrutsch im hohen Norden.)
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Die Löschfahrzeuge müssen über den Großen Sandberg anfahren und sich dann einen Weg durch das Baufeld auf das Gelände der „Marina“ bahnen. Für die nachrückenden Kräfte aus Hohnstorf öffnen die Polizisten sogar eine Absperrung, weil die Anfahrt über die gesperrte Elbbrücke sonst nicht möglich ist.
Als die ersten Feuerwehrkräfte am Einsatzort ankommen, stellen sie eine enorme Rauchentwicklung fest, gefolgt von einer Durchzündung mit meterhohen Flammen. Lauenburgs Feuerwehrchef Lars Heuer lässt „Feuer 3“ für drei Löschzüge auslösen.
Ein Atemschutztrupp geht über einen Landungssteg und das Deck eines anderen Binnenschiffes zur Brandbekämpfung auf die „Hecht“. Die Kajüte steht zu diesem Zeitpunkt in Vollbrand. Wasserseitig rückte das Feuerwehrschiff „Elbe I“ an. Heuer: „Der Trupp konnten die Flammen grob bekämpfen und dann durch das Zertrümmern der Fenster für Abluftöffnungen sorgen.“ Hintergrund: An Bord von Schiffen stauen sich Hitze und Rauch immer extrem. „Schiffsbrandbekämpfung ist eine besondere Herausforderung“, sagte Heuer.
Der Schiffsführer und sein Matrose, die mit dem 70 Meter langen und mit Weizen beladenen Frachter gerade dabei sind, in Lauenburg anzulegen, werden von dem Feuer an Bord zwar überrascht, können das Schiff aber an Dalben sichern und dann unverletzt verlassen. „Zehn Minuten früher auf der Elbe wäre das eine große Sache geworden“, ist Heuer überzeugt: „Dann wäre der Zugang für die Einsatzkräfte deutlich schwieriger gewesen.“
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So können die Feuerwehrleute aus Lauenburg, Buchhorst und Hohnstorf den Brand in gut einer Stunde löschen und verhindern eine Ausbreitung auf das Getreide im Frachtraum. Es treten weder Treibstoff noch Öl aus. Auch Maschinen und Steuerstand bleiben von dem Feuer verschont. Weil auf dem Binnenschiff von 1911, das von Hildesheim nach Hamburg unterwegs war, auch Asbest verbaut ist, müssen die Feuerwehrleute ihre Schutzkleidung für eine spezielle Reinigung luftdicht verpacken, um eine Kontamination zu vermeiden.
Die Polizei beschlagnahmt das Schiff und nimmt die Ermittlungen zur Brandursache auf.