Görlitz (SN) – Der Tunnel Königshainer Berge (Kreis Görlitz) der A 4 wird bis Ende 2026 saniert. Während der Bauphase rollt der gesamte Verkehr durch eine der beiden Röhren – rund 35.000 Fahrzeuge am Tag. Dadurch steigt das Unfallrisiko enorm. Um die Hilfsfristen einzuhalten und die umliegenden Feuerwehren zu entlasten, wurde eine Werkfeuerwehr eingerichtet. Wir haben vor Ort über deren Besonderheiten gestaunt.
24 Kräfte gehören der WF Königshainer Berge an. Nur der Leiter arbeitet im Tagdienst. Da sich die Feuerwehrleute die Wache mit der Polizei teilen, “durfte” das Fahrzeug Beamten mit aufs Gruppenfoto. Foto: Hegemann
Den Auftrag für die Einrichtung der Werkfeuerwehr hat die VSU (die Vereinigten Sicherheitsunternehmen) erhalten. Auftraggeber ist die Autobahn GmbH des Bundes.
Am 1. März 2024 begann der Probebetrieb. Seit dem 1. April ist die WF für die Sicherheit im Tunnel zuständig. Der Vertrag läuft nur bis zum Abschluss der Bauarbeiten an den beiden Röhren des Tunnels.
Rund um die Uhr müssen jeweils sechs Feuerwehrleute im Dienst sein. Insgesamt gehören der VSU-Werkfeuerwehr 24 Kräfte an. Alle sind Maschinisten und Atemschutzgeräteträger. Nur der Chef arbeitet im Tagdienst.
5 Minuten nach der Alarmierung muss die Werkfeuerwehr jeden Punkt im Tunnel erreicht haben, auch bei laufendem Baubetrieb.
Der Tunnelfeuerwehr stehen zwei spezielle Voraus-Löschfahrzeuge von Rosenbauer zur Verfügung. Sie sind auf 30 Zentimeter gekürzten Fahrgestelle (Radstand 3.600 Millimeter) aufgebaut, wodurch sie wendiger werden. Bei Einsätzen rücken grundsätzlich immer beide Fahrzeuge aus. Beide sind identisch ausgestattet.
Zwei identische V-TLF stehen der Werkfeuerwehr am Tunnel Königshainer Berge zur Verfügung. Die Aufbauten stammen von Rosenbauer. Foto: Hegemann
Die beiden V-TLF hat der Landkreis Görlitz beschafft. Sie sollen nach Abschluss der Bauarbeiten bei den beiden Feuerwehren an den Tunnelportalen stationiert werden und die dort vorhandenen Fahrzeuge ersetzen.
Sobald die Tunnelfeuerwehr ausrückt, sperrt der Koordinator in der Tunnel-Betriebszentrale (TBZ) in Dresden die Röhre. Über dem Portal leuchten dann rote „X“. Es darf nicht mehr eingefahren werden.
Am Ostportal des Tunnels Königshainer Berge steht die Feuerwache. Die Feuerwehr teilt sich das Gebäude mit der Polizei. Foto: Hegemann
Am Ostportal des Tunnels befindet sich die Feuerwache. Die Nutzung des Gebäudes teilt sich die Feuerwehr mit der Polizei. Bauherr war der Landkreis Görlitz. Denkbar ist, dass das Gebäude später für den Bereich Katastrophenschutz genutzt wird, heißt es auf Nachfrage vom Landkreis.
Werkstätten gibt es an der Feuerwache keine. Sowohl die Schläuche als auch die Atemschutzgeräte und die Masken werden an der Feuerwehrtechnischen Zentrale bei der BF Görlitz gewartet.
In der November-Ausgabe des Feuerwehr-Magazins stellen wir die Werkfeuerwehr am Tunnel Königshainer Berge ausführlich vor. Aktuell ist die Ausgabe im Handel (Supermarkt, Tankstelle, Zeitungskiosk, Bahnhofsbuchhandlung) erhältlich. Ihr könnt Euch aber auch ein Exemplar bei uns im Online-Shop bestellen: als gedruckte Ausgabe portofrei nach Hause oder zum sofortigen Download. >>>Hier geht es zur Bestellmöglichkeit<<<
