München – Ein Großaufgebot an Rettungskräften macht sich am Donnerstagabend um 19.40 Uhr auf zur Einsatzstelle am De-Gasperi-Bogen, Stadtteil Riem. Dort haben sich der Fahrer eines Wohnmobils sowie seine beiden weiblichen Mitreisenden aus ungeklärter Ursache eine Vergiftung mit Kohlenmonoxid zugezogen. Das Kuriose: Der Notruf kommt über die Zwischenstationen Verona (Region Venetien, Italien) sowie Bozen (Region Trentino-Südtirol, ebenfalls Italien) zur Integrierten Leistelle (ILS) der bayerischen Landeshauptstadt.
Die Kräfte finden bei Eintreffen die zwei Frauen (45 sowie 30 Jahre alt), den 54-jährigen Fahrer und einen Hund vor. Alle zeigen deutliche Anzeichen für eine CO-Vergiftung. Wie die Feuerwehr München berichtet, habe sich der Mann noch nach draußen retten können, während die beiden Frauen bewusstlos im Wohnmobil zurückgeblieben wären. Die Feuerwehrleute bringen beide ebenfalls ins Freie.
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Alle drei transportiert der Rettungsdienst in Münchner Krankenhäuser, der Hund kommt in eine Tierklinik. Im Fahrzeug messen die Einsatzkräfte eine stark erhöhte CO-Konzentration, deren Ursache unentdeckt bleibt, und belüften es.
Notruf über zwei Zwischenstationen in Italien
Offenbar hat der Fahrer den Notruf selbst in Gang gesetzt. Da er aber über keine Deutschkenntnisse verfügt, rief er einen Bekannten in Verona an und schilderte diesem die lebensbedrohliche Situation. Daraufhin informierte dieser die dortige Rettungsleitstelle. Deren Mitarbeiter wiederum alarmierten die Leitstelle in Bozen, der Landeshauptstadt Südtirols. Kollegen von dort meldeten sich endlich bei der ILS München und übersetzten. Nach entsprechender Verzögerung durch die Notrufkette mit Umwegen entsandte dann ein Disponent von dort die Rettungskräften an die Einsatzstelle im Stadtteil Riem.