Baden-Baden (BW) – Sie ist mit 77 Beschäftigten eine der kleinsten Berufsfeuerwehren in Deutschland – und eine der jüngsten: die BF Baden-Baden. Ohne den Rückhalt der zehn freiwillige Einsatzabteilungen wäre der Brandschutz in der Touristik- sowie Kulturmetropole nicht zu gewährleisten. Das weitläufige und teils sehr zerklüftete Einsatzgebiet stellt die Brandschützer vor besondere Herausforderungen. Hier die 9 Besonderheiten.
77 Beschäftigte zählt die 2021 gegründete BF Baden-Baden. Unterstützung erhalten die Berufsfeuerwehrleute von zehn freiwilligen Einheiten im Stadtgebiet. Foto: Feuerwehr
1. Baden-Baden ist die jüngste Berufsfeuerwehr in Baden-Württemberg. Sie wurde 2021 gegründet, obwohl die Stadt nur knapp über 58.000 Einwohner hat. Die Besonderheiten von einem enormen Pendler- und Gästeaufkommen gaben den Ausschlag. Seit 1946 bestand allerdings bereits eine hauptberufliche Abteilung.
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2. In der Hauptwache (Baujahr 1975) herrschen sehr beengte Platz- und Raumverhältnisse. Im Untergeschoss befindet sich sogar noch eine Bunkeranlage aus der Zeit des Kalten Krieges. Eigentlich ist der Komplex zu klein für eine BF. Einige Abteilungen (VB und Technik zum Beispiel) sind in Bürocontainern auf dem Hof untergebracht. Ein Neubau an Ort und Stelle ist geplant. Dafür muss die komplette Hauptwache einige Jahre in ein Provisorium umziehen.
3. Die Hauptwache ist gleichzeitig Standort der Freiwilligen Feuerwehr Innenstadt, die bei größeren Einsätzen (Brand, größere Technische Hilfeleistung) für die BF sofort mitalarmiert wird. Die Freiwilligen besetzen bei Bedarf weitere Lösch- und Rettungsfahrzeuge oder auch „nur“ die Wache für Folgeeinsätze.
4. Insgesamt existieren zehn FF-Standorte. Alle sind zum Teil mit Sonderaufgaben in das Gesamtsystem Feuerwehr Baden-Baden eingebunden.
Das Platzangebot in der 1975 errichteten Hauptwache der Feuerwehr Baden-Baden reicht nicht mehr. Geplant ist, an der geleichen Stelle einen Neubau zu errichten. Foto: Schütte
5. Die BF nimmt nicht am Regelrettungsdienst teil. Allerdings gibt es ein First-Responder-Fahrzeug. Dieses und das HLF 20 sind mit EKG, Absaugpumpe, Notfallrucksack inklusive Medikamenten, Kindernotfall- und Traumatasche ausgestattet. Alle Beamten der BF verfügen mindestens über die Qualifikation eines Rettungssanitäters (RS), 17 Beamte besitzen sogar die höchste nichtärztliche Qualifikation als Notfallsanitäter (NFS).
6. In vielen Bereichen existiert eine enge Kooperation mit Nachbarkommunen und angrenzenden Landkreisen, so etwa bei der Höhenrettung und Notfallseelsorge. Auch bei Großeinsätzen im nahen Frankreich unterstützt die Feuerwehr Baden-Baden regelmäßig.
7. In diesem Jahr wird erstmals vor Ort ein eigenes Bewerberverfahren und ein eigener Grundausbildungslehrgang für Berufsfeuerwehren durchgeführt.
Um in dem bergigen Umland alle Gebiete erreichen zu können, gehört auch dieses UTV zum Fuhrpark der Feuerwehr Baden-Baden. Foto: Feuerwehr
8. Zusammen mit dem Nachbarkreis Rastatt betreibt Baden-Baden ein modernes und großzügiges Ausbildungs- und Übungszentrum. Dieses beinhaltet eine Atemschutzstrecke für alle 360 haupt- und ehrenamtlichen Feuerwehrangehörigen.
9. Der Fuhrpark ist gut bestückt und auf die Schwarzwald-Verhältnisse zugeschnitten. Die meisten Fahrzeuge besitzen einen Allradantrieb. Zusätzlich zu den Schleuderketten kann es in harten Wintern notwendig werden, an einigen Fahrzeugen präventiv immer Schneeketten aufzuziehen. Echte Raritäten sind ein Kleineinsatzfahrzeug Bremach T-Rex, ein UTV, ein KdoW auf Mercedes-Benz G-Modell und ein TLF 8/18 auf Unimog 1300L von Ziegler
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