Bremen – Im Jahr 2024 rückten die Seenotretter der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) rund 1.800-mal auf Nord- und Ostsee aus und retteten dabei fast 3.000 Menschen. Etwa 500 Menschen befreiten sie direkt aus Seenot oder akuter Gefahr.
Ein bedeutender Einsatz ereignete sich im Oktober 2024 in der Ostsee: Die freiwilligen Seenotretter der Station Kühlungsborn retteten mit dem Seenotrettungsboot Wilma Sikorski innerhalb sieben Seeleute vom brennenden Tanker Annika. Der Seenotrettungskreuzer Arkona und Behördenschiffe bekämpften anschließend stundenlang den Brand.
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Die DGzRS bleibt auch nach 160 Jahren unabhängig und finanziert sich weiterhin ohne staatliche Mittel. Die bekannten Sammelschiffchen tragen maßgeblich zur Finanzierung bei und feiern 2025 ihr 150-jähriges Jubiläum.
Im Rahmen der Flottenmodernisierung nahm die DGzRS 2024 vier neue Seenotrettungsboote in Betrieb: Die Station Schilksee erhielt das 8,9-Meter-Seenotrettungsboot Jürgen Horst, das mit seiner hohen Geschwindigkeit die Einsatzmöglichkeiten auf der Kieler Förde erweitert. Das baugleiche Seenotrettungsboot Helene verstärkt die Station Fehmarn. Zudem stationierte die DGzRS in Zinnowitz auf Usedom und in Zingst zwei neue 8,4-Meter-Rettungsboote.
Der Botschafter Santiano unterstützte die Seenotretter 2024: Die Band machte auf ihren bundesweiten Konzerten auf die Arbeit aufmerksam und sammelte über 50.000 Euro an Spenden. Ab 2025 übernimmt der Autor Klaus-Peter Wolf das Ehrenamt als neuer Botschafter. Er plant, den Seenotrettern in seinem nächsten Roman eine zentrale Rolle zu geben und ihnen anlässlich ihres 160. Geburtstags ein literarisches Denkmal zu setzen. Seit ihrer Gründung haben die Seenotretter mehr als 87.300 Menschen gerettet – und das weiterhin ohne staatliche oder öffentliche Mittel.