Seenotretter im Einsatz

25 Wattwanderer außer Gefahr gebracht

Bremen – Die Seenotretter der Station Amrum der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) bringen am Ostermontag (21. April 2025) eine Gruppe von Wattwanderern außer Gefahr. 25 Personen, darunter 4 Kinder, können bei auflaufendem Wasser einen Priel nicht mehr durchqueren.

25 Wattwanderer, darunter vier Kinder, konnten auf ihrem Weg von Föhr nach Amrum bei auflaufendem Wasser einen Priel nicht mehr durchqueren. Die Seenotretter der DGzRS-Station Amrum befreiten sie aus der Situation. Foto: Die Seenotretter – DGzRS
25 Wattwanderer, darunter vier Kinder, konnten auf ihrem Weg von Föhr nach Amrum bei auflaufendem Wasser einen Priel nicht mehr durchqueren. Die Seenotretter der DGzRS-Station Amrum befreiten sie aus der Situation. Foto: Die Seenotretter – DGzRS

Gegen 14.30 Uhr erhält die deutsche Rettungsleitstelle See, das Maritime Rescue Co-ordination Centre (MRCC) Bremen, eine Meldung über Wattwanderer in Not. Eine Gruppe mit Führer befindet sich zwischen Föhr und Amrum – etwa 300 Meter vor Amrum Odde, der nördlichen Spitze der Nordseeinsel.

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Wegen unerwartet starker Strömung können die Wattwanderer trotz Ausstattung mit Wathosen den Priel nicht mehr passieren. „30 Minuten nach Niedrigwasser ist diese Stelle normalerweise problemlos zu überqueren. Erst vor zwei Tagen bin ich mit einer Gruppe hier rüber“, sagte Dark Blome, der seit 29 Jahren als Wattführer tätig ist und die Gruppe begleitete. „Doch plötzlich war da ein Loch, wo vorher keines war. Eigentlich unwahrscheinlich ohne starke Einwirkung wie Sturm oder Springtide. Aber die Priele können sich auch so verändern. Da habe ich zur Sicherheit die Seenotretter gerufen.“

Der auf Amrum stationierte Seenotrettungskreuzer ERNST MEIER-HEDDE lässt das Tochterboot LOTTE zu Wasser, welches umgehend Kurs auf die Wattwanderer nimmt. Mit einem Tiefgang von lediglich 80 Zentimetern ist LOTTE optimal für die Rettung aus flachem Gewässer geeignet.

Die Wattwanderer warten auf einer Sandbank, die zu diesem Zeitpunkt vom auflaufenden Wasser noch nicht erreicht ist. Ein Seenotretter bringt zu Fuß eine Leine zu der Gruppe und sichert die Personen auf dem kurzen Weg zum Tochterboot. In zwei Touren nehmen die Seenotretter die Menschen an Bord und bringen sie ans Ufer der nahe gelegenen Odde. Bis auf leichte Unterkühlungen sind die Wattwanderer unverletzt. Zur Einsatzzeit beträgt die Lufttemperatur 11, die Wassertemperatur 9 Grad Celsius und es weht eine schwache Brise mit drei Beaufort (bis 19 Stundenkilometer).

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Direkt im Anschluss befreit LOTTE auch noch eine festgekommene Segelyacht, ebenfalls an der Nordspitze Amrums. Sie kann anschließend ihre Fahrt aus eigener Kraft fortsetzen.

Mehr über die Seenotretter erfahrt Ihr hier: Die Seenotretter

Einmal mehr gibt die Situation den Seenotrettern Anlass, auf die Gefahren des Wattenmeers aufmerksam zu machen. Die Wattwanderer haben alles richtig gemacht und waren mit einem erfahrenen Wattführer unterwegs. Durch dessen besonnenes Handeln konnten die Seenotretter schnell vor Ort sein und schlimmeres verhindern. Allein sollten Menschen niemals ins Watt aufbrechen. Die Kraft der Gezeiten und die Beschaffenheit des Meeresgrundes bergen große Risiken. Senken, Priele, Löcher, Muschelfelder, Steilkanten und Schlickfelder können lebensgefährlich werden. Sicherheitstipps der Seenotretter finden Wattwanderer auf der Internetseite https://www.seenotretter.de/wattwandern-sicherheit der DGzRS.

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