Bald ist es wieder so weit: Zu Ostern werden nach alter Tradition zahlreiche Osterfeuer entzündet. Vielfach sind Feuerwehren Veranstalter – und damit verantwortlich für einen sicheren Ablauf und gleichzeitig für den Brandschutz, nicht nur am Osterfeuerplatz. Eine gute Planung ist dabei Voraussetzung.
Immer wieder werden Feuerwehren alarmiert, weil Osterfeuer außer Kontrolle geraten oder nicht ordnungsgemäß angemeldet wurden. In einigen Fällen kommen auch Personen zu Schaden und erleiden schmerzhafte Brandverletzungen. Manchmal müssen Feuerwehren auch unnötig ausrücken, weil es durch Rauchentwicklungen der Brauchtumsfeuer zu Fehlalarmen gekommen ist.
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Grundsätzliche Tipps und Sicherheitstipps für Osterfeuer:
Osterfeuer bei den zuständigen Behörden im Voraus anmelden.
Um unnötige Rauchentwicklung zu vermeiden, nur trockene Pflanzenreste wie Sträucher und Äste verbrennen.
Keine Abfälle – nicht nur als Umweltschutzgründen. Abfälle können auch Risiken darstellen – etwa Spraydosen.
Osterfeuer kurz vor dem Entzünden umschichten, damit Tiere aus ihrem Versteck fliehen können.
Sicherheitsabstände von mindestens 50 Metern zu Gebäuden und 100 Metern zu Straßen einhalten, dabei auch die Windrichtung beachten.
Beim Anzünden keine Brandbeschleuniger verwenden.
Feuerstellen durchgehend beaufsichtigen, besonders wenn Kinder anwesend sind.
Haufen aus Sträuchern nicht zu groß aufschichten.
Funkenflug vermeiden.
Keine Strohballen als Sitzgelegenheit verwenden. Diese können sich durch die Hitzestrahlung entzünden.
Zufahrten für die Feuerwehr und den Rettungsdienst freihalten.
Als Veranstalter die Feuerstelle erst verlassen, wenn sie komplett erkaltet ist. Im Idealfall ablöschen.
Was ist im Notfall zu tun?
Kleinere Verbrennungen sofort mit Wasser kühlen: Maximal 10 Minuten lang (Leitungswassertemperatur 10 bis 20 Grad Celsius). Bei großflächigen Verbrennungen und auf der Haut haftenden Substanzen sollte nur primär abgelöscht werden. Längere Kühlung führt zur Komplikationen. Alarmiert sofort den Rettungsdienst über die 112.
Für den Fall, dass das Feuer außer Kontrolle gerät, sofort die Feuerwehr über Notruf 112 alarmieren. Für eine Brandsicherheitswache sollte grundsätzlich gesorgt sein.
Feuerwehr bei einem Osterfeuer:
Feuerwehren sollten sich ihrer Rolle bewusst sein. Sie präsentieren sich der Öffentlichkeit. Alkoholisierte Feuerwehrleute im Dienst – das geht nicht. Auch wenn der Genuss von Alkohol bei Osterfeuern für die Allgemeinheit üblich ist.
Was Feuerwehren in der Planung beziehungsweise vor Ort noch tun können:
Mit dem Veranstalter vorher eine Ortsbegehung durchführen und auf die Auflagen hinweisen.
Ausreichend Kräfte einplanen: Für die Zeit der Brandsicherheitswache beziehungsweise wenn das Feuer noch brennt, ist die Feuerwehr oft nicht einsatzbereit für parallele Einsatzlagen (zum Beispiel: ein Tanklöschfahrzeug bleibt einsatzbereit am Osterfeuerplatz, andere Wehren müssen verstärken, etc.).
Die Mannschaftsstärke anpassen, um einen richtigen Löschangriff fahren zu können.
Mit einem wasserführenden Fahrzeug direkt einsatzbereit sein oder eine externe Wasserversorgung vor Entzünden des Feuers einrichten.
Die komplette Persönliche Schutzausrüstung mitführen.
Das Feuer, den Funkenflug und die Besucher immer im Blick haben.
Eigentlich selbstverständlich: Kein Alkohol während der Brandsicherheitswache.