Hamburg: Umstrukturierung sorgt für Ärger

Hamburg – Die innerhalb der Feuerwehr Hamburg aufgrund deutlicher Defizite bei der Einhaltung der Hilfsfrist notwendige Umstrukturierung sorgt jetzt zunehmend für Probleme. Wie feuerwehrmagazin.de erfuhr, haben mehrere der an der Feuerwache Altona (F 12) stationierten Höhenretter ihren Dienst in der Sondereinheit quittiert oder dies zumindest angekündigt. Hintergrund: Die Höhenretter sollen künftig an der Feuerwache Barmbek (F 23) stationiert werden. Eine Maßnahme, die die Betroffenen nicht akzeptieren wollen.

An dieser Feuer- und Rettungswache in Hamburg-Barmbek sollen nach bisherigen Überlegungen auch die Höhenretter stationiert werden. Das sorgt bei Mitgliedern der Spezialeinheit für Unmut. Foto: Timo Jann
An dieser Feuer- und Rettungswache in Hamburg-Barmbek sollen nach bisherigen Überlegungen auch die Höhenretter stationiert werden. Das sorgt bei Mitgliedern der Spezialeinheit für Unmut. Foto: Timo Jann

Außerdem, so heißt es, hätte es von der Amtsleitung Versprechungen für einen Umzug gegeben, die jetzt nicht mehr gelten würden. Die Fahrt zum Arbeitsplatz wäre für viele Kollegen aus dem Team der Höhenretter nach Barmbek statt nach Altona mit deutlich weiteren Wegen quer durch die Hansestadt verbunden. Bleiben die Höhenretter bei ihrer ablehnenden Haltung, müssten in Barmbek erst neue Kräfte ausgebildet werden.

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Die Feuerwehr Hamburg wird künftig ihre Vollzüge auflösen, um von zusätzlichen Standorten aus mit kleinen Einheiten als bisher das Schutzziel der “Arbeitsgemeinschaft der Leiter der Berufsfeuerwehren” (AGBF), der auch Hamburgs Feuerwehrchef Klaus Maurer angehört, erreichen zu können.

“Im Rahmen der Umstellung auf das AGBF-Schutzziel müssen wir in Hamburg Hunderte Kollegen umsetzen. Ob der Umzug der Höhenretter tatsächlich kommt, das haben wir noch gar nicht schwarz auf weiß”, sagte Martin Schneider aus der Pressestelle der Feuerwehr Hamburg gegenüber feuerwehrmagazin.de. Schneider: “Eine Arbeitsgruppe ist dabei, die Details zu planen. Das wird auf jeden Fall eine Revolution für die Feuerwehr Hamburg.” Und wie man am Beispiel der Reaktion der Höhenretter aus Altona sieht, wird diese Revolution nicht friedlich laufen.

Das AGBF-Schutzziel ist beim angenommenen “kritischen Wohnungsbrand” zeitlich und personell in zwei Komponenten gegliedert: Ein Erstangriff der Feuerwehr soll innerhalb der Hilfsfrist 1 von 9,5 Minuten (nach Beginn der Notrufabfrage) mit 10 Funktionen (qualifizierte Einsatzkräfte der Feuerwehr) erfolgen, um eine Menschenrettung noch rechtzeitig durchführen zu können. Eine Unterstützungseinheit soll innerhalb der Hilfsfrist 2 von 14,5 Minuten mit weiteren sechs Funktionen an der Einsatzstelle eintreffen. Diese weiteren sechs Funktionen sind zur Unterstützung bei der Menschenrettung, zur Brandbekämpfung, zur Entrauchung sowie zur Eigensicherung der Einsatzkräfte erforderlich.

In Hamburg erfordert dieses Ziel mehr dezentrale Standort für Hilfeleistungs-Löschfahrzeuge, weil von den vorhandenen Wachen aus nicht alle Bereiche im Stadtgebiet gemäß der AGBF-Vorgabe erreicht werden können. Insgesamt wären nach einem Strategiepapier der Feuerwehr Hamburg in der Hansestadt mehr als 600 zusätzliche Stellen nötig, um alle Aufgaben vernünftig bewältigen zu können. “Offen ist noch, ob wir die Freiwillige Feuerwehr in die Überlegungen mehr einbeziehen können”, so Schneider.

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