Tödliche Übung auf der Ostsee

Drei tote Retter nach Hubschrauberabsturz über der Ostsee

Neubrandenburg (MV) – Bei einer Rettungsübung an der Ostsee ist am Freitag ein Rettungshubschrauber der Deutschen Rettungsflugwacht (DRF) abgestürzt und im Meer versunken. Von den insgesamt vier Besatzungsmitgliedern konnten zunächst zwei Personen gerettet werden. Eine von ihnen starb wenig später. Zwei weitere Crewmitglieder fanden Taucher tot auf dem Meeresgrund im Wrack. Der Hubschrauber und die Opfer konnten inzwischen geborgen werden.

Symbolfoto: DRF Luftrettung

Der Rettungshubschrauber “Christoph-Offshore 2” hatte am Freitagnachmittag, rund 2 Seemeilen vor der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst (Kreis Vorpommern-Rügen), mit dem Seenotrettungskreuzer “Theo Fischer” der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) Übungen mit der Seilwinde durchgeführt.

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Als die Übung beendet war, drehte der Heli bei. Kurz darauf verlor die BK-117 schnell an Höhe und stürzte ins Meer. Zwar waren die Kufen des Fluggerätes mit aufblasbaren Auftriebskörpern ausgestattet, diese funktionieren aber nur bei einer kontrollierten Notlandung und nicht bei einem Absturz wie diesem. So sank Hubschrauber in kürzester Zeit.

Die “Theo Fischer” befand sind noch in Sichtweite und so wurde die Schiffsbesatzung Augenzeuge des Unfalls. Sie eilte sofort zur Absturzstelle und konnten zwei im Wasser treibende Absturzopfer retten. Die beiden anderen Mitglieder der insgesamt vierköpfigen Hubschrauberbesatzung blieben vermisst. Einer der zunächst Geretteten starb wenig später an Land. Der 47-jährige Co-Pilot kam in einem kritischen Zustand in ein Krankenhaus. Die Deutsche Marine in Glücksburg übernahm die Koordination der Suchaktion. Ein Großaufgebot an Rettungseinheiten wurde alarmiert. Die “Theo Fischer” erhielt seeseitig Unterstützung vom Seenotrettungskreuzer “Vormann Jantzen” sowie den Schiffen der Wasser- und Schifffahrtsdirektion Nord “Arkona” und “Scharhörn”.

Zusätzlich beteiligten sich sieben Feuerwehrboote und über 70 Feuerwehrleute aus dem Kreis Vorpommern-Rügen an der Suche. Aus der Luft suchten Hubschrauber der Marine sowie dänischer Behörden. Da die Vermissten Überlebensanzüge trugen, galten die Überlebenschancen zunächst als gut. Ein Marinehubschrauber brachte Taucher an Bord der “Theo Fischer”. Sie fanden die Vermissten in dem Hubschrauberwrack in rund 8 Metern Tiefe auf dem Meeresgrund und bargen sie. Für sie gab es keine Rettung. Die drei Todesopfer sind der 53 Jahre alte Pilot, ein 45-jährige Rettungsassistent und ein Notarzt im Alter von 47 Jahren.

Der Helikopter konnte mit dem Mehrzweckschiff “Scharhörn” geborgen und in den Hafen von Warnemünde gebracht werden. Im dortigen Marinestützpunkt übernahm die Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung ihre Untersuchungen.

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