Premiere für Mini-Tunnelretter

Weinheim (BW) – Im Rahmen einer Übung im Saukopftunnel stellte die Freiwillige Feuerwehr Weinheim (Rhein-Neckar-Kreis) an diesem Wochenende ihren neuen Mini-Tunnelretter in Dienst. Vorwiegend soll der kleine Transporter im Rettungsstollen des Tunnels zum Einsatz kommen. Dieser war Anfang 2013 in Betrieb genommen worden. Durch den 2.715 Meter lange Saukoptunnel verbindet die Bundesstraße 38 die Stadt Weinheim mit der Gemeinde Birkenau in Hessen. An Werktagen rollen rund 20.400 Fahrzeuge durch den im Gegenverkehr betriebenen Tunnel.

Tunnelretter FF Weinheim 02
Das neue Rettungstunnelfahrzeug der FF Weinheim passt problemlos durch den nur 2,25 Meter breiten Rettungsstollen des Saukopftunnels. Foto: Mittelbach/Feuerwehr

Im Jahr 2009 begannen die Bauarbeiten für den Rettungsstollen im Saukopftunnel. Dieser ist 2,25 Meter breit sowie 2,35 Meter hoch und hat eine Länge von 2.666 Metern. Zehn Querschläge verbinden den Rettungstunnel über Schleusen mit dem Haupttunnel. Im Stollen herrscht ein konstanter Überdruck, um das Eindringen von Brandrauch zu verhindern.

Anzeige

Im Juni 2013 testete die FF Weinheim im Rahmen einer Begehung des Rettungsstollens verschiedene Kleinfahrzeuge auf ihre Eignung zum Befahren der Röhre. Mit normalen Einsatzfahrzeugen ist ein EInfahren in den Tunnel nicht möglich, weder für die Feuerwehr noch für den Rettungsdienst. Als Basis für das neue Rettungstunnel-Fahrzeug fiel die Wahl auf einen Piaggio Porter Top Deck. Dieser Klein-Lkw wird seit 1992 gebaut und basiert auf dem Daihatsu Hijet. Das Weinheimer Fahrzeug hat einen Benzinmotor mit 70 PS und eine zulässige Gesamtmasse von 1.700 Kilogramm. Den Ausbau übernahmen die hauptamtlichen Gerätewarte der Feuerwehr. Sie setzten eine Siebdruckplatte mit vier Festpunkten als Ladefläche ein und versahen sie an der Rückseite der Fahrerkabine mit einem Überrollbügel mit Arbeitsscheinwerfern.In Halterungen lagern hier auch ein Brecheisen sowie das Warndreieck.

Auf dem Kabinendach ist ein Mini-Blaulichtbalken von Hänsch, Typ DBS 2000 LED. Im Innenraum lagern ein Gurtmesser, eine Handlampe Streamlight Survivor LED mit Ladegerät sowie zwei Handfunkgeräte für das 2-m-Band von Motorola. Ein festes Fahrzeugfunkgerät ist erst bei der Einführung des Digitalfunks bei der Feuerwehr vorgesehen. Weitere Ausstattung kann in einer Zarges-Box auf der Ladefläche mitgenommen werden.

Einsatzmöglichkeiten des Rettungstunnelfahrzeugs werden sein:

  • Erkundung des Rettungsstollens bis zur Rauchgrenze
  • Materialtransport im Stollen
  • Personaltransport im Stollen
  • Rettung nicht mehr gehfähiger Patienten

Falls ein liegender Transport Verletzter notwendig sein sollte, kann auf die Zarges-Box verzichtet werden. Dann bietet die Ladefläche Platz für zwei Krankentragen.

Text: David Kunerth

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert