Diskussionen um grünes Blinklicht für BOS

Berlin – Sollen freiwillige Feuerwehrleute ein grünes Blinklicht einsetzen dürfen, wenn sie im Einsatz auf dem Weg zum Feuerwehrhaus sind? “Ja”, sagen zahlreiche Menschen und unterzeichnen derzeit eine Online-Petition, die an den Deutschen Bundestag gerichtet werden soll. Über 15.000 Unterstützer haben bis Freitagmittag die Petition “Grünes Blinklicht für Angehörige der BOS” befürwortet. Das Blinklicht-Thema ist keineswegs neu. Entsprechende Vorschläge gab es in den vergangenen Jahren in unterschiedlicher Form immer wieder – zu einer Umsetzung kam es jedoch nie.

Fotomontage: Grünes Blinklicht für die Feuerwehr. Foto: Rico Löb
Fotomontage: Grünes Blinklicht für die Feuerwehr. Foto: Rico Löb

Das Grundproblem kennen alle ehrenamtlichen Angehörigen der Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS): Nach einem Alarm soll möglichst schnell mit dem privaten Fahrzeug das Feuerwehrhaus bzw. die Unterkunft erreicht werden. Doch für andere Verkehrsteilnehmer ist das private Fahrzeug nicht als eilbedürftig erkennbar. Als “Hilfsmittel” nutzen deshalb viele Einsatzkräfte einen magnetisch auf dem Autodach haftenden, unbeleuchteten Dachaufsetzer mit einem entsprechenden Hinweistext.

Anzeige

Doch die Fahrweise von Einsatzkräften mit ihren Privat-Pkw im Einsatzfall ist auch immer wieder Thema für teils hitzige Diskussionen. Beschwerden von anderen Verkehrsteilnehmern, die sich durch die Fahrweise durch Privat-Pkw im Einsatz gefährdet oder genötigt sehen, gibt es immer wieder. Auch Unfälle – mitunter mit tödlichem Ausgang – sind keine Seltenheit. Der Wunsch, ein grünes Blinklicht zu etablieren, sorgt deswegen nicht nur für Lob, sondern auch für Kritik und Sorgen.

In erster Linie beziehen sich die Bedenken  darauf, dass ein grünes Blinklicht mit einem “gefühlten” Blaulicht verwechselt wird. “Es geht doch darum sicher am Feuerwehrhaus anzukommen”, sagte die Pressereferentin des Deutschen Feuerwehrverbandes (DFV), Silvia Darmstädter gegenüber feuerwehrmagazin.de. “Da darf es nicht durch eine Fehleinschätzung der Verkehrssituation zu Unfällen kommen.” Aus diesem Grund sieht der DFV auch keinen Anlass, das Thema zu verfolgen.

Die Diskussion um ein Blinklicht für freiwillige Feuerwehrleute ist indes keineswegs neu. Schon mehrfach hatte das Feuerwehr-Magazin über derartige Vorschläge berichtet, in den vergangenen Jahren gab es schon diverse Farbvorschläge. Auch die derzeit (außer für Ärzte mit entsprechender Genehmigung) nicht zulässigen Dachaufsetzer mit einer Blinklichtfunktion waren dabei im Blickpunkt einer Diskussion.

Zuletzt war in der März-Ausgabe 2005 das Thema aufgegriffen worden. Schon damals hatte sich auch der Präsident des DFV, Hans-Peter Kröger, ablehnend gegen ein Blinklicht für private Pkw der Feuerwehrangehörigen ausgesprochen: “Jede offiziell sanktionierte Kennzeichnung kann (…) nur zu einer vermeintlichen Sicherheit führen und brächte wegen der Einzelfallentscheidungen der Gerichte auch keine Rechtssicherheit. Riskantes Fahren auf kurzen Distanzen bringt meist nur wenige Sekunden, die für den Einsatzerfolg unbedeutend sind.”

Silvia Darmstädter sieht mit dem Blinklichtthema auch einen falschen Ansatz. Die Frage, wie schnell ausreichend Feuerwehrkräfte das Feuerwehrhaus erreichen können, dürfte nicht auf der Straße entschieden werden – hier sei vielmehr eine frühzeitige Planung in Form eines Feuerwehrbedarfsplanes gefragt.

Kanada: Grünes Blinklicht für die Feuerwehr

Im kanadischen Lacombe (Alberta) dürfen freiwillige Feuerwehrleute grüne Blinklichter in ihren privaten Pkw einsetzen, wenn sie im Einsatz zur Feuerwache fahren. Mit diesem Video erklärt die Feuerwehr den Hintergrund und bittet die Bevölkerung um Unterstützung im Einsatzfall.

Kommentare zu diesem Artikel

  1. Ich würde die Einführung einer solchen Kennleuchte ebenfalls begrüßen. Allerdings würde ich auch die Farbe Rot vorziehen.

    Der Einsatz der Leuchte könnte ganz klar geregelt werden. Im Rettungsdienst wird die Inanspruchnahme von Sonder- und Wegerechten angeordnet. So könnte es auch bei den privaten Kennleuchten geregelt werden. Jede Feuerwehr dürfte mit Digitalmeldern ausgestattet sein. Im Alarmierungstext könnte die Freigabe der Nutzung erfolgen.

    Die Argumente bezüglich einer Überforderung anderer Verkehrsteilnehmer oder Änderung des Verkehrsrechts halte ich für eine faule Ausrede. Wie viele Änderungen gibt es jedes Jahr im Verkehrsrecht? Die Einführung und Bedeutung könnte ohne Weiteres durch Funk, Fernsehen und Internet verbreitet werden.

    Natürlich dürften mit der Kennleuchte keine Wegerechte in Anspruch genommen werden, aber so würden andere Verkehrsteilnehmer wenigstens auf die Inanspruchnahme von Sonderrechten hingewiesen werden.

    Ich sehe bei einer Einführung einer solchen Kennleuchte nur Vorteile.

    Auf diesen Kommentar antworten
  2. jeder freiwillig der das Ehrenamt tätigt sollte die Regierung und den Chef des dfv nicht mehr Wählen. jeder schreit um schnelle Hilfe aber sie tun für uns nichts. jeder sollte dän sein Ehrenamt nieder legen.dan sehen sie das Chaos dan wen keiner mehr da ist.wir haben es da schon einfacher zu streicken. es geht da zu den leid der verunfallten Person aus .aber sie sollen es sehen und spüren .die ganzen Vorstände von der Regierung und deren Feuerwehren.

    Auf diesen Kommentar antworten
  3. Ich wäre auch für eine grüne Rundumleuchte für Feuerwehr-Angehörige. Wenn man das Thema vernünftig für die Bevölkerung darstellt und alle Verkehrsteilnehmer den Hinweis auf eine Notlage damit signalisiert bekommen, glaube ich, spielt sich das über kurz oder lang ein.

    Auf diesen Kommentar antworten
  4. Genau das ist das Problem… die müssen dir keinen Platz machen mit Privat PKW. Ich glaube eher dass die Zahl der tödlichen bzw schweren Unfälle auf Anfahrt zum Gerätehaus steigen wird, weil viele sich mit dieser Grünen Kennleuchte komplett selbstüberschätzen… ich finde das Thema sehr kritisch

    Auf diesen Kommentar antworten
  5. Warum grün? Rot wird doch viel mehr mit der Feuerwehr in Verbindung gebracht und auch international schon oft verwendet.

    Auf diesen Kommentar antworten
  6. Ich würde die Einführung eines grünen Blinklichts für Angehörige der Feuerwehr und des Katastrophenschutzes begrüßen. Allerdings nur, wenn bei der Alarmierung gekennzeichnet ist, das wirklich Menschenleben in Gefahr sind wie z.B. Feuer in einem Einfamilienhaus oder bei einem Verkehrsunfall mit mindestens einer eingeklemmten Person. Bei einem Mülleimerbrand im kleinen Stadtpark oder derartigen “kleinen” Geschichten nicht. Jeder Feuerwehrmann weiß, wie man mit einem PKW im Straßenverkehr zu fahren hat und weiß auch, das er die Reaktionszeit anderer Verkehrsteilnehmer mit beachten muss!
    Nicht selten kommt eine Alarmierung mit Menschenleben in Gefahr am Tag, wo die Straßen sowohl in der Stadt, als auch auf Bundesstraßen oder Autobahnen verstopft sind. Gerade diese Momente und Situationen können wertvolle Zeit kosten. Hier können tatsächlich auch schon SEKUNDEN ausschlaggebend sein!
    Die Einführung einer Genehmigung für ein grünes Blinklicht kann in jeder Fahrschule unterrichtet und natürlich auch über Medien schnell verbreitet werden.
    MfG Niklas

    Auf diesen Kommentar antworten
  7. Ich denke, dass es sehr wichtig wäre, Freiwillige zu kennzeichnen. Wieso also nicht durch ein grünes Blinklicht? Man sollte es immer mit sich selbst vergleichen: Brauch man einmal selber Hilfe, kann es lange dauern, da viele Verkehrsteilnehmer keinen Platz machen. Und denen, die es entschieden haben, sowas nicht einzuführen, werden es irgendwann selber merken.

    Auf diesen Kommentar antworten
  8. Ich Versthe die Leute nicht die wollen alle schnelle Hilfe, und lassen keinen vorbeifahren, zum Gäretehaus. Habe selber eine Sonnenblede schild mit Feuerwehr Im Einatz Schilt . Und das interresiert keinen Verkehrsteilnehmer. Ich wär FÜR das GRÜNES BLICK LICHT für die Feuerwehrangehöriege. In Kanada funktionirt es ja auch. Mit dem Grünes Blick Licht.

    Auf diesen Kommentar antworten
  9. Ich finde grünes Licht super für Feuerwehr Mitglieder

    Auf diesen Kommentar antworten
  10. Finde ich super, da ich es am eigenen Leib immer wieder erfahren muss, dass andere Verkehrsteilnehmer leider nicht Platz machen. Hab schon dafür unterschrieben.

    Auf diesen Kommentar antworten
  11. Feuerwehrangehörige wissen, wie sie fahren müssen, mit Blaulicht und martinshorn fährt auch keiner mit 70 über eine rote Ampel , aber so können mit grünen licht andere den weg frei machen.

    Auf diesen Kommentar antworten

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert