Berlin – Mindestens 4 Menschen sind am Dienstag durch den Sturm “Niklas” ums Leben gekommen. Weitere 3 starben bei wetterbedingten Verkehrsunfällen. Die Feuerwehren im gesamten Bundesgebiet befanden sich im Dauereinsatz. Zirka 100.000 Kräfte waren bundesweit im Einsatz.
Nachdem das Sturmtief “Niklas” in der Nacht zu Mittwoch in Deutschland abgeflaut ist und sich die Wetterlage langsam normalisiert hat, wird das Ausmaß der entstandenen Schäden deutlich. In ganz Deutschland sorgten umgeknickte Bäume, herabgefallene Äste und lose Dachteile für eine hohe Zahl an Einsätzen der Feuerwehr. Auch der Bahnverkehr war stark betroffen. Zahlreiche Verbindungen im Regional- und Fernverkehr vielen aus.
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In Montabaur (Kreis Westerwald) starben zwei Angestellte der Straßenmeisterei, nachdem ein umstürzender Baum ihren Kleintransporter traf. In Groß Santersleben (Kreis Börde) erschlug eine umstürzende Betonmauer einen Mann. Eine Frau starb in Dietramszell (Kreis Bad Tölz-Wolfratshausen), als ihr Auto von zwei umstürzenden Fichten getroffen wurde. Außerdem gab es mindestens drei Tote bei wetterbedingten Unfällen: In Neresheim (Kreis Ostalb) starben zwei Männer, als sie mit ihrem Fahrzeug gegen mehrere Bäume prallten. In Bayern fuhr auf der A95 ein Fahrzeug bei starkem Hagel in eine Unfallstelle und erfasste dabei 3 Personen. Ein Mann starb noch an der Unfallstelle, zwei Rettungskräfte erlitten Verletzungen.
In Weimar stürzte ein Baum auf eine Mutter und ihre zwei Töchter. Die Mutter und ein Kind erlitten leichte Verletzungen, das zweite Mädchen musste schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht werden. In Nordrhein-Westfalen verletzte sich ein Mann bei Kontrollarbeiten an einer Brücke der A45 schwer. Eine Böe hatte eine provisorische Treppe erfasst. Diese stürzte um und begrub den Mann unter sich.
Den ganzen Tag und die Nacht hindurch arbeiteten die Kräfte der freiwilligen Feuerwehr und Berufsfeuerwehr, um die Schäden durch das Sturmtief “Niklas” zu beseitigen. Der Präsident des Deutschen Feuerwehr Verbandes (DFV) Hans-Peter Kröger: “Dies zeigt einmal mehr die Wichtigkeit von Personalreserven für das flächendeckende Feuerwehrsystem in Deutschland”. In München und Berlin mussten weit über 1.000 Einsätze abgearbeitet werden. In Hamburg waren es immerhin noch 790. Der DFV schätzt die Gesamtzahl der deutschlandweiten Einsätze auf mehrere Zehntausend.