Wiesenhof: Erst Ammoniakleck dann Großbrand

Lohne (NI) – Das Osterwochenende haben viele Feuerwehrleute aus dem Kreis Vechta und Umgebung auf dem Firmengelände des Geflügelfleischproduzenten Wiesenhof in Lohne verbracht. Gleich zweimal war das Unternehmen von größerem Schadensfallen betroffen. Am Samstag trat in einer Halle Ammoniak aus. Ostermontag standen dann gleich zwei Produktionshallen auf dem Schlachthof-Gelände in Flammen. 400 Kräfte aus der gesamten Region waren im Großeinsatz. Ob es zwischen den Vorfällen einen Zusammenhang  gibt, ist noch unklar.

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Enorme Rauchentwicklung bei dem Wiesenhof-Großbrand in Lohne. Foto: Nonstopnews

Eine Leckage an einem Ventil war am Samstag Anlass für den ersten Großeinsatz auf dem Wiesenhof-Gelände. Stark ätzendes Ammoniak entwich in einer Halle. Die Feuerwehr Lohne rückte mit dem Gefahrgutzug Vechta an und brachte die Lage unter Kontrolle. Einsatzkräfte unter Chemikalienschutzanzügen gelang es, die Leckage abzudichten. Eine Fachfirma übernahm später die Entsorgung von rund zwei Kubikmetern Ammoniak-Wasser-Gemisch.

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Nur zwei Tage später rückten erneut Feuerwehren aus dem gesamten Kreis Vechta sowie auch aus Nachbarlandkreisen nach Lohne aus. Am Ostermontag brannten zwei Produktions- und Lagerhallen.  Die Flammen breiteten sich rasend schnell aus und erfassten die kompletten Gebäude. Starker Wind jagte die Flammen quasi durch die Hallen. Ein Passant sowie die automatische Brandmeldeanlage hatten das Feuer zuerst gemeldet.

Eine riesige Rauchwolke zog durch die Lohner Innenstadt und wies den anrückenden Einsatzkräften aus einigen Kilometern Entfernung den Weg. Anwohner wurden aufgefordert, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Auch viele Schaulustige lockte der Großbrand an diesem Feiertag an. In den betroffenen Hallen wurden Hähnchenfleisch filetiert und Kartonagen gelagert.

Das Firmengelände ist groß und verwinkelt. Deswegen war die Lage anfangs sehr unübersichtlich. Um der Lage Herr zu werden, rückten neben diversen Ortsfeuerwehren auch die Flughafenfeuerwehren aus Ahlhorn und Diepholz an. Die hohen Gebäude lassen sich nur von oben löschen. Daher waren besonders Hubrettungsfahrzeuge und Wasserwerfer gefragt. Auch mobile Betonpumpen von Privatunternehmen kamen zum Einsatz. Die aus Sandwichplatten errichteten Hallen stürzten schnell ein, was die Löscharbeiten der über 400 Feuerwehrleute erschwerte. Anwohner berichteten auch über Explosionsgeräusche.

Als das Feuer ausbrach, arbeiteten in dem Werk wegen der Osterfeiertage nur wenige Mitarbeiter. Regulär sind dort rund 1.600 Menschen beschäftigt. In dem Werk können täglich über 400.000 Hähnchen geschlachtet werden. Ein Mitarbeiter sowie ein Feuerwehrmann verletzten sich während des Großbrandes. Das Unternehmen geht von einem zweistelligen Millionenschaden aus. Die Nachlöscharbeiten zogen sich bis in den Dienstag hinein.

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