Bad Bentheim (NI) – Samstagmorgen wurde die Freiwillige Feuerwehr Bad Bentheim (Grafschaft Bentheim) zu einem Wohnhausbrand alarmiert. Die vorgefundene Lage stellte die Einsatzkräfte gleich vor mehrere Probleme: Sechs Personen waren verletzt, Hydranten eingefroren und eine dichte Rauchwolke vom Brandherd zog direkt in ein Wohngebiet.
Text: Philipp Jasper
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Gleich vor einer ganzen Reihe ernster Problem stand die FF Bad Bentheim bei einem Wohnhausbrand. Am frühen Samstagmorgen gegen 8.05 Uhr wurden die Kameraden zu einem Wohnhausbrand alarmiert. Bereits bei Eintreffen der Einsatzkräfte drang massiver, dunkler Brandrauch aus dem gesamten Gebäude.
Trotz direkt eingeleiteter Löschversuche stand wenig später das gesamte Gebäude in Vollbrand. Grund war, nach Angaben der Feuerwehr, zum einem die brandfördernde Bauweise des Hauses. Holzvertäfelungen und Deckenisolierungen aus Torf und Stroh fachten das Feuer an.
Zum anderen gab es enorme Probleme bei der Wasserversorgung. Alle Hydranten in der Umgebung des Einsatzortes waren eingefroren. Folge: Die Wasserversorgung brach kurzzeitig zusammen. Aufmerksame Anwohner halfen mit heißen Wasser aus. Wie die Feuerwehr auf ihrer Facebook-Seite erklärt, wurde das nach dem Auftauen der Hydranten zur Verfügung stehende Wasser genutzt, um die Nachbargebäude und am Brandhaus stehende Gerätschaften zu schützen.
“Selbst wenn wir anfangs keine Probleme mit den zugefrorenen Deckeln der Hydranten gehabt hätten, wäre das Haus nicht mehr zu retten gewesen”, erklärt Bad Bentheims Stadtbrandmeister Wilfried Baltruschat gegenüber der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung. “Von einem gezielten Abbrennen des Gebäudes kann überhaupt nicht die Rede sein. Selbst wenn wir zum gleichen Zeitpunkt aus allen Hydranten Wasser gehabt hätten, wäre die Vernichtung des Hauses nicht mehr verhindert worden”, heißt es weiter. Man habe stattdessen umliegende Gebäude gesichert, unter anderem einen neuwertigen Traktor, ein Nachbarhaus sowie eine Lagerhalle. (haz.de, 12. Februar 2017)
Um den Mangel an Löschwasser zu kompensieren, entschied sich die Einsatzleitung dazu, weitere Tanklöschfahrzeuge aus dem Umkreis nachzualarmieren. Zusammen mit diesen Einsatzkräften konnte das Feuer unter Kontrolle gebracht werden. Per Wärmebildkamera und Hubarbeitsbühne spürten die Kameraden Glutnester auf und löschten sie mit Schaum ab.
Sechs von acht Bewohnern wurden bei dem Brand des Bauernhauses mit angrenzender Werkstatt leicht verletzt und in umliegende Krankenhäuser gebracht. Alle Personen hatten sich selbst aus dem Gebäude gerettet.
Eine weitere Herausforderung für die Einsatzkräfte lag durch die extreme Rauchentwicklung vor. Die Anwohner wurden während des Einsatzes gebeten, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Insgesamt waren bei dem Einsatz über 100 Kräfte von Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei vor Ort. Letztere hat die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen.