Bremen – Beinahe täglich wird in den Medien über Unfälle mit der Beteiligung von Einsatzfahrten berichtet – insbesondere im Zusammenhang mit der Inanspruchnahme von Sonder- und Wegerechten. Oft kommt es dabei zu schweren Personenschäden. Denn bei Einsatzfahrten mit Sonderrechten der Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) bestehen im Vergleich zu einer Fahrt ohne Nutzung von Sonder- und Wegerechten ein bis zu vierfach höheres Risiko an einem tödlichen Verkehrsunfall und ein 17-fach höheres Risiko an einem Verkehrsunfall mit hohen Sachschäden beteiligt zu sein. Statistisch kommt es zum Beispiel bei der Anfahrt des Einsatzortes beim Rettungsdienst alle 19 Sekunden zu einer kritischen Fahrsituation beziehungsweise einem Beinahe-Unfall.
Auf dieses Thema ging ein Fachbeitrag von Branddirektor Dipl.-Forstwirt Christoph Bahlmann von der BF Hannover auf einer vfdb-Tagung in Bremen ein. Dabei ging es um die Möglichkeiten und die Notwendigkeit des Trainings für die Fahrer von Einsatzfahrzeugen. Zusammen mit anderen ausgewiesenen Experten für dieses Fachgebiet hat er eine Fachempfehlung dazu erarbeitet. Darin werden nicht nur Gefährdungspotentiale und typische Unfallsituationen untersucht. Sehr ausführlich geht es auch um rechtliche Grundlagen, die Ausstattung von Einsatzfahrzeugen, Ladungssicherung und Dokumentationspflichten.
Im zweiten Teil werden umfangreiche Hilfestellungen zu Einsatzfahrerausbildung angeboten. Unterteilt sind diese in die Erstqualifizierung mit den Themen technische Ersteinweisung sowie Sonder- und Wegerechte sowie in die fortlaufenden Qualifizierungen. Den Abschluss des 22-seitigen Merkblattes bildet eine umfangreiche Sammlung von weiterführenden Quellen, Ausbildungs- und Finanzierungsangeboten. [129]
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Die Folgen eines Eigenunfalls
Den 8. Juni 2013 werden die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Delitzsch nie vergessen. Auf der Fahrt zu einem Hochwassereinsatz kommt ihr Löschgruppenfahrzeug von der Straße ab und kracht in ein Wohnhaus. Alle neun Insassen des LF werden verletzt . Der Unfall beschäftigt die Kameraden auch nach Monaten.
Nach der Aufarbeitung des Geschehenen sprachen die betroffenen Feuerwehrleute mit dem Feuerwehr-Magazin über das Erlebte. Den Bericht könnt Ihr hier herunterladen.