Coburg (BY) – Nach dem Unfall eines Tanklöschfahrzeugs (TLF), bei dem am Montag in Coburg ein Feuerwehrmann tödlich verunglückt ist, sind inzwischen erschütternde Details bekannt geworden. Zwei Schaulustige haben die Einsatzkräfte während der Rettungsarbeiten massiv behindert. Einer der Gaffer drohte einem Feuerwehrmann Prügel an. Außerdem waren die Insassen des verunglückten Feuerwehrfahrzeugs Vater und Sohn.
Wie die Polizei mitteilte, legten sich zwei Schaulustige am Montagabend mit einem Kameraden an, der die Einsatzstelle absicherte. Die beiden Coburger – ein 43-jähriger Mann mit seinem 15-jährigen Sohn – versuchten im abgesperrten Bereich der Unfallstelle Videoaufnahmen zu machen.
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Daraufhin forderte ein Feuerwehrmann die Schaulustigen auf, das Filmen zu unterlassen und sich von der Einsatzstelle zu entfernen. Der Familienvater war darüber so verärgert, dass er dem Kameraden Prügel androhte. Die beiden Gaffer wechselten die Straßenseite, um weitere Foto- und Videoaufnahmen zu machen.
Erst die Polizei konnte das dreiste Duo davon abbringen. Als die Beamten die Personalien der beiden Coburger aufnehmen wollten, verweigerten die zunächst, sich auszuweisen. Um ihre Identität feststellen zu können, nahm die Polizei sie mit auf die Dienststelle. Selbst dort hätten sie nur widerwillig ihre Personalien bekannt gegeben, teilte die Polizei mit. Gegen den 43-jährigen Vater, der den Feuerwehrmann bedroht hatte, ermittelt die Polizei nun wegen Nötigung, Beleidigung, möglicher unterlassener Hilfeleistung und wegen einer Ordnungswidrigkeit wegen Nichtangabe der Personalien. Ob dem Sohn ein Fehlverhalten vorgeworfen werden kann, werde noch geprüft, hieß es. Die beiden Gaffer kamen danach wieder auf freien Fuß.
Laut Angaben eines Stadtsprechers waren die Insassen des verunglückten TLF Vater und Sohn. Der 20-jährige Feuerwehrmann kam bei dem Unfall ums Leben. Sein 47-jähriger Vater wurde leicht verletzt und erlitt einen Schock.