Feuerwehr im Einsatz

Fehlender Brandschutz: 800 Bewohner aus Hochhaus in Dortmund evakuiert

Dortmund (NW) – Großeinsatz am Donnerstag im Dortmunder Stadtteil Dorstfeld: Die 800 Bewohner eines Hochhauskomplexes müssen das Gebäude verlassen. Grund dafür ist der fehlende Brandschutz. Nach Angaben der Stadt Dortmund handelt es sich um nicht brandsichere Leerschächte, fehlende Rettungswege und erheblichen Brandschutzmängeln im Bereich der Tiefgarage.

“In einer Begehung am Dienstag, 19. September, mit Feuerwehr und Bauaufsicht hat sich herausgestellt, dass durch bauliche Veränderungen die Genehmigungen auf das Brandschutzkonzept verloren gegangen ist”, erklärt Planungsdezernent Ludger Wilde. Der Vertreter der Stadt weiter: “Die Schächte sind zum Beispiel nicht wie vorgeschrieben von den Wohnungen entkoppelt, so dass im Notfall in kürzester Zeit die Wohnungen zu verrauchen drohen. Dieser Zustand machte ein unmittelbares Handeln erforderlich!”

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Feuerwehrchef Dirk Aschenbrenner betonte in einem TV-Interview: “Wir sind zu dem Entschluss gekommen, dass diese baulichen Mängel so groß sind, dass eine Gefahr für Leib und Leben der Bewohner besteht. Rauch und Feuer können sich so ausbreiten, dass Rettungswege nicht mehr passierbar sind oder Wohnungen sehr schnell verrauchen können.”

Die Bewohner der insgesamt etwa 400 Haushalte in dem als Hannibal-Hochaus bekannten Gebäude sind informiert worden. Am Donnerstag ab 18 Uhr erfolgte die Räumung. Viele Mieter kamen bei Verwandten und Bekannten unter, für die anderen ist die Helmut-Körnig-Leichtathletikhalle in unmittelbarer Nachbarschaft zum Signal-Iduna-Park (Westfalenstadion) als provisorische Unterkunft hergerichtet worden. Helfer von den Freiwilligen Feuerwehren und Hilfsorganisationen waren im Einsatz. Die Verpflegung übernehmen die Hilfsorganisationen.

Am Freitag die Stadt für alle Bewohner langfristige Unterkünfte gefunden. Da ein erheblicher Umbau nötig sein wird, um die Brandschutzauflagen zu erfüllen, ist die Dauer der Maßnahme noch nicht abzusehen. Das unbewohnte Hochaus wird durch unterschiedliche Maßnahmen gesichert und zudem durch einen Sicherheitsdienst überwacht.

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Interessant ist, was zwischen Stadt und Eigentümer nun passiert. Während die Stadt Dortmund erklärt: “Der Besitzer der Immobile, Intown, war am Dienstag bei der Begehung anwesend. Die Stadt Dortmund hat dem Unternehmen die Entscheidung mitgeteilt.” So ist die Reaktion des Eigentümers gegenüber Spiegel-Online, dass man vor der Räumung keinerlei Kenntnis über die Brandschutzmängel gehabt habe. Ebenso merkt das Unternehmen an, die Stadt hätte auch “weniger drastische Maßnahmen” durchführen können.

Übrigens gehört Intown auch das in Wuppertal geräumte Hochhaus. Feuerwehrmagazin.de berichtete:

Wahnsinn Wärmedämmung: Hochhaus in Wuppertal geräumt

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