Münster (NW) – Das Angebot an Aufbauten für Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr ist extrem breit gefächert. Wie variabel die Feuerwehren ihre Vorstellungen umsetzen können, zeigt die Werkfeuerwehr des Universitätsklinikums Münster. Dort gingen zwei neue Hilfeleistungs-Löschgruppenfahrzeuge (HLF) 10 neu in Dienst. Auf den ersten Blick würde niemand erwarten, dass es sich bei den beiden Neuen um nahezu identisch beladene HLF handelt.
Die Aufbauten stammen von der Firma Schlingmann (wirtschaftlichstes Angebot bei der europaweiten Ausschreibung). Der Produktionsstandort von Schlingmann in Dissen, liegt nur etwa 50 Kilometer von Münster entfernt. Dadurch waren kurze Wege bei den Baubesprechungen garantiert.
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Als Fahrgestelle dienen Mercedes Atego 1329 F mit Straßenantrieb und vollautomatischem Getriebe. Die zulässige Gesamtmasse beträgt jeweils 14.500 Kilogramm. Auch die Kabinen sind bei beiden Fahrzeugen identisch. Es gibt acht Sitzplätze, fünf davon sind mit Halterungen für Atemschutzgeräten bestückt: vier in der Mannschaftskabine (zwei in den Sitzen in Fahrtrichtung und zwei in den Sitzen entgegen der Fahrtrichtung) und der Sitz des Fahrzeugführers.
HLF 1 mit Gerätekoffer und 1.600-Liter-Tank
HLF 10-1 besitzt einen Gerätekoffer mit sieben Geräteräumen. Der Löschwassertank hat ein Fassungsvermögen von 1.600 Litern. Die Feuerlöschkreiselpumpe FPN 10-2000 mit einer Leistung vom 2.000 Liter in der Minute bei einem Druck von 10 bar ist im Heck eingebaut. Anstelle einer Schnellangriffseinrichtung mit formstabilem Schlauch ist ein in Buchten gelagerter C-Schlauch mit angekuppeltem Hohlstrahlrohr in Geräteraum (G) sechs vorhanden. Als zusätzliches Löschmittel werden im HLF 10 noch vier Kanister mit 80 Liter Schaummittel mitgeführt. Sie haben ihren Platz im Geräterraum 4.
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HLF 2 mit Mittschiffpumpe und Ladewordwand
Das zweite HLF 10 ist auf den ersten Blick nicht als solches zu erkennen und sieht ganz anders aus als HLF 10-1. Ist es das falsche Fahrzeug oder steht es hinter dem Gerätewagen-Logistik? Doch da ist nichts. „Das Phänomen kennen wir schon“, sagt Gregor Mefus, der Leiter der Sachgruppe Technik/Ausstattung bei der WF. „Unser HLF 10-2 erinnert wirklich stark an einen GW-L2.“ Hinter der Staffelkabine schließt sich ein Kofferaufbau an. Am vorderen Ende gibt es auf jeder Seite einen in den Koffer integrierten Geräteraum und am Heck eine Ladebordwand. Auf dem Typenschild steht dann allerdings LF-L(ogistik).
„Wir haben uns aber entschieden das Fahrzeug als HLF 10-2 zu führen“, erklärt Zelleröhr. Die Ausstattung und Beladung entspricht weitgehend dem HLF 10-1.“ Sieht man genau hin, ist auf der linken Seite ein C-Abgang neben dem Geräteraum zu erkennen. Rechts sind es ein Ein- und ein Abgang und dazu noch ein A-Eingang. Noch klarer wird es, nachdem der Geräteraum 2 geöffnet ist. Hier befindet sich das Bedienfeld für die Schlingmann Mittschiffspumpe PFN 10-2000 mit Temperaturüberwachung. Darunter liegen quer zwei C-Tragekörbe und auch wieder ein in Buchten gelegter C-Schlauch mit Hohlstrahlrohr als Schnellangriff.