Urteil des Landgerichts Bonn

DWD darf WarnWetter-App nicht mehr kostenfrei verbreiten

Offenbach/Bonn – Mit einem Urteil vom 15. November 2017 hat das Landgericht Bonn dem Deutschen Wetterdienst (DWD) untersagt, seine WarnWetter-App in der jetzigen Form entgeltfrei zu verbreiten. Dies gab der DWD jetzt in einer Pressemitteilung bekannt. Angestrengt hatte den Prozess das Unternehmen WetterOnline Meteorologische Dienstleistungen GmbH.

Künftig in der Vollversion kostenpflichtig: WarnWetter-App des Deutschen Wetterdienstes. Foto: DWD
Künftig in der Vollversion kostenpflichtig: WarnWetter-App des Deutschen Wetterdienstes. Foto: DWD

Der DWD hat nach eigenen Angaben Berufung gegen die erstinstanzliche Entscheidung des Landgerichts eingelegt. Er ist aber verpflichtet, das vorläufig vollstreckbare Urteil zunächst umzusetzen. Die kostenlose Version der WarnWetter-App kann daher nur noch inhaltlich stark eingeschränkt angeboten werden.

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Im Interesse seiner 4,9 Millionen Nutzer werde der nationale Wetterdienst deshalb ab sofort zwei Versionen der WarnWetter-App anbieten: Zum einen die weiterhin kostenlose App, aber mit eingeschränktem Angebot, zum anderen eine kostenpflichtige und werbefreie Vollversion. Sowohl die kostenpflichtige als auch die entgeltfreie Version der Warnwetter-App will der DWD kontinuierlich weiterentwickeln.

Die WarnWetter-App des nationalen Wetterdienstes wurde seit Juni 2015 der Bevölkerung zum Schutz vor Wettergefahren entgeltfrei angeboten. „Das Landgericht Bonn verlangt mit seinem Urteil vom nationalen Wetterdienst Deutschlands, den Bürgern wichtige Informationen über Unwettergefahren nur noch eingeschränkt bereitzustellen“, bemängelt Hans-Joachim Koppert, Vorstand Wettervorhersage des DWD. „Das halten wir hinsichtlich der gesetzlichen Aufgaben des DWD für außerordentlich bedenklich.“

Diese Änderungen werden ab sofort bei allen Nutzern mit schon installierten App-Versionen aktiviert. „Allen Bürgerinnen und Bürgern, die auf ihre gewohnte WarnWetter-App nicht verzichten wollen, bieten wir an, sie für einmalig 1,99 Euro zu kaufen“, so Koppert. Nutzer, die schon die aktuelle Version 1.8 installiert haben, können die Vollversion direkt über einen so genannten In-App-Kauf freischalten. Neue Nutzer installieren zunächst die eingeschränkte Version aus den Stores von Google, Apple oder Windows und können anschließend die Vollversion über In-App-Kauf erwerben. Dem Katastrophenschutz und Hilfsorganisationen steht das gesamte Angebot der WarnWetter-App weiterhin kostenlos, aber nur noch passwortgeschützt zur Verfügung.

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