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ZDF-Magazin “Frontal21”: Brandschutz an Hochhäusern

Berlin – Brennbare Fassadenmaterialien führten zu dem verheerenden Brand im Londoner Grenfell Tower im Juni 2017, bei dem 71 Menschen starben. Recherchen des ZDF-Magazins “Frontal21” zeigen nun, dass in die meisten Bundesländern noch nicht überprüfen ließen, ob in den heimischen Hochhausfassaden brennbare Materialien verbaut sind. Der komplette Beitrag läuft heute Abend um 21 Uhr im ZDF.

Blaulicht
Symbolfoto: Feuerwehr-Magazin | Buchenau

Die Mehrheit der Bundesländer und Großstädte in Deutschland hat laut “Frontal21” nicht überprüfen lassen, ob an den Fassaden von Hochhäusern brennbares Material verbaut ist. Dazu zählen große Flächenländer wie Nordrhein-Westfalen mit knapp 2.400 Hochhäusern, Baden-Württemberg und Bayern. Darüber hinaus kommen die Stadtstaaten Bremen und Berlin dazu, die nicht einmal die Zahl ihrer Hochhäuser beziffern könnten.

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Nach der Katastrophe im Londoner Grenfell Tower im Juni des vergangenen Jahres hatte Bundesbauministerin Barbara Hendricks zugesagt, die Bauministerkonferenz werde “kurzfristig erheben, wo es solche Bauten geben kann”. Als Hochhäuser gelten Gebäude, bei denen der Fußboden mindestens eines Aufenthaltsraumes mehr als 22 Meter über der Geländeoberfläche liegt.

Eine genauere Prüfung haben “Frontal21” zufolge Niedersachsen, Rheinland-Pfalz und Hamburg angeordnet. Die Bauministerien forderten die Bauämter bei den Kreisen und kreisfreien Städten im Juli 2017 auf, alle Hochhäuser hinsichtlich brennbarer Baustoffe an den Außenwänden zu überprüfen. Diese schrieben daraufhin die Eigentümer an und baten um Nachweise zu den Fassaden. Im Zweifelsfall entnahmen Brandschutzsachverständige Materialproben.

Wie das ZDF-Magazin berichtet, hält Hessen eine allgemeine Überprüfungspflicht für unverhältnismäßig. Dennoch habe das Bundesland den unteren Bauaufsichtsbehörden eine Kontrolle der Hochhäuser empfohlen, die vor 1984 errichtet wurden. Auch dort fanden Prüfer in mehreren Städten und Kreisen Fassaden mit brennbaren Materialien.

Anfragen von “Frontal21” direkt bei den 40 größten deutschen Städten ergaben, dass Städte wie Mainz und Braunschweig bei einer Reihe von Hochhäusern brennbare Materialien fanden. Dort sind Sanierungen geplant. Doch knapp die Hälfte der Städte habe bisher auf eine Prüfung der Fassaden verzichtet, unter anderem Berlin, München, Köln, Düsseldorf und Essen und Leipzig.

Text: Ann-Christin Westphal

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